Chance: Barrierefreie Bäder
Potentiale & Förderung
Bad-Akademie & Marktpartnerpaket
Bei der Gestaltung von barrierefreien Bädern rücken ästhetische Aspekte immer mehr in den Vordergrund. Denn im eigenen Bad möchte man sich in erster Linie wohlfühlen. Der Funktionalität, der gerade bei einer barrierefreien Ausstattung eine besondere Bedeutung zukommt, muss dies heutzutage nicht mehr entgegenstehen. Es kommt vielmehr darauf an, seinen Kunden eine weitsichtige professionelle Beratung und Planung zu bieten, die auf die Lebendauer eines Bades gesehen, Kunden zudem noch finanzielle Vorteile bieten.
Ein Klinik-Bad in den eigenen vier Wänden? Wer möchte sich schon täglich mit seinen körperlichen Problemen im eigenen Zuhause konfrontiert sehen. Wenn ein Bad dagegen mit gut designten Produkten eingerichtet wird und ergonomischen Gesichtspunkten Rechnung trägt, dann kommt der stigmatisierende Charakter im Sinne von „Krankenhausatmosphäre“ gar nicht erst auf.
Bäder für alle
„Universal Design“ heißt die Leitidee von Ausstattungen, die von Jung und Alt, von gesunden, kranken sowie behinderten Menschen gleichermaßen genutzt werden können, ohne dass spezielle Lösungen etwa bei einem körperlichen Handicap erforderlich sind. Die Produkte sind besonders gut durchdacht und bringen das erholsame Baderlebnis einerseits und die Aspekte des generationenübergreifenden Gebrauchsnutzens andererseits in Einklang. Mit ihnen schaffen sich jüngere Bauherren bereits heute ein Traumbad, mit dem sie ab sofort und über die komplette Lebendauer des Sanitärbereichs barrierefreien Komfort nutzen können – egal was das Leben in Zukunft mitbring. So kommt Bauherren diese Funktionalität nicht erst im Alter entgegen. Krankheiten sowie (Sport-)Verletzungen oder die plötzliche Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen, all dies sind Situationen, bei denen ein barrierefreies Bad die Alltäglichkeiten des Lebens erleichtert.
Duschen ohne Hürden
Ohnehin voll im Trend liegt der Abbau von Hindernissen bei Duschen: Gerade bodengleiche Ausführungen ohne Stolperkanten erfreuen sich bei Rollstuhlfahrern und Nutzern von Rollatoren sowie bei nicht-behinderten Menschen jeden Alters großer Beliebtheit. Seitdem die staatliche Förderbank KfW das neue Förderprodukt „Altersgerecht Umbauen – Zuschuss 455“ im Programm hat, steige die Anzahl der förderfähigen Produkte, speziell im Bereich der Entwässerungslösungen.
Getreu dem Motto „rauf und runter“ gilt das Augenmerk der Designer zunehmend höhenverstellbaren Lösungen. Wie es heißt, lassen sich sowohl Waschtische als auch WCs per Knopfdruck ganz individuell und sogar während der Nutzung in der Höhe verstellen. Solche Ausstattungen basierten zumeist auf Vorwandinstallationen, die schon in der Rohbauphase eingebaut und daher ein fester Bestandteil der Planung sein müssen.
Fördermittelwissen
Doch nur wenige Bauherren wissen, welche Förderprogramme bzw. Fördermittel für den altersgerechten Umbau eines Badezimmers in Anspruch genommen werden können. Das meldet jetzt die Aktion Barrierefreies Bad, die von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima ins Leben gerufen wurde, und verweist dabei auf eine aktuelle, repräsentative Recherche des forsa-Institutes im Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. Danach fühlen sich 53 % der Deutschen „überhaupt nicht“ und 23 % „weniger gut“ informiert. Lediglich 22 % bezeichnen sich als „gut“ oder „sehr gut“ unterrichtet.
„Das Ergebnis ist eine eindeutige Aufforderung, mehr Mittel für die Aufklärung von Endverbrauchern bereitzustellen“, betont Jens J. Wischmann. Die Gründung der Aktion Barrierefreies Bad inklusive einer entsprechenden Informations- und Kommunikationsplattform im Internet sei ein wichtiger Schritt der Sanitärwirtschaft gewesen. Nun müsse man die Aktivitäten sowie die Vernetzung mit anderen Multiplikatoren forcieren. „Besonders die Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums wird dazu beitragen, dass wir uns als Anlaufstelle fest etablieren werden“, so der Sprecher der Initiative.
Zudem helfe ein vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima und der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. gemeinsam mit der KfW Bankengruppe aufgestellter Maßnahmenkatalog, die Kompetenzen des SHK-Handwerks im Bereich „Altersgerecht umbauen“ zu erweitern bzw. zu vertiefen. Die Bausteine: Fachbetriebs-Schulungen durch SHK-Fachverbände, Weiterbildungsmöglichkeit zum Sachverständigen „Altersgerechter Umbau im Bestand“, Tablet-App „Altersgerecht umbauen“ für den Bestandscheck vor Ort, der Online-Katalog „Barrierefreies Bad“ mit Produkten von über 60 Herstellern sowie Unterlagen zur gezielten Endverbraucheransprache.
Wettbewerbsvorteile sichern
Sich angesichts des demografischen Wandels dem Thema „Barrierefreie Bäder“ so schnell wie möglich anzunehmen, ist nicht nur aufgrund der gebotenen Fördermöglichkeiten eine kluge Entscheidung. Fachgroßhändler und Fachhandwerker, die dieses Feld jetzt für sich besetzen, können einen entscheidenden Vorsprung sowie klare Differenzierung zum Wettbewerb erreichen.
Fachbetrieben, die sich in diesem Segment etablieren wollen, bietet der VDS mit der Bad-Akademie eine Möglichkeit zur Qualifikation. So können dabei angehende Bad-Manager, die diese Fortbildung absolvieren, z.B. mit Altersanzügen, Rollstühlen und Rollatoren in Selbstversuchen selbst erfahren, wie es ist Hindernisse des Alltags zu meistern. Das Modul „Barrierefreies Bad“, einer von insgesamt vier Lehrbereichen, behandelt zudem gesetzliche Vorgaben und Normen für die barrierefreie Badgestaltung. Ferner gibt es einen Überblick, welche Fördermittel beantragt werden können und welche Formalien einzuhalten sind.
Potentielle Kundenansprüche und die Möglichkeiten ihrer Umsetzung im Rahmen der baulichen Gegebenheiten sind Gegenstand der praktischen Schulung. Bewegungsflächen spielen hier eine große Rolle, eventuelle Unterfahrungen für Waschtische und Öffnungen für Duschen, aber auch Armaturen-Technik, WC-Höhe, Art der Beleuchtung und vieles mehr werden an konkreten Aufgaben betrachtet.
„Die Planung von barrierefreien Bädern klingt nicht nur sehr komplex. Sie ist es auch“, sagt Jens J. Wischmann, Sprecher der Aktion Barrierefreies Bad. Die Auszeichnung „Fachbetrieb Barrierefreies Bad“ garantiere Kunden, dass man in den Bereichen Beratung, Planung, Professionalität, Produktwissen, Wartung sowie Qualifizierung mit besonderer Kompetenz rechnen dürfe.
Marktpartnerpaket
Für die, die sich bei Planung und Beratung schon fit fühlen und nur beim Marketing Unterstützung brauchen, hat die Aktion Barrierefreies Bad ein Marktpartnerpaket zur gezielten Endverbraucheransprache zusammengestellt. Es besteht aus ein DIN A4-Infoblatt, DIN A3-Poster sowie sechsseitigem DIN-lang-Flyer und bietet laut Jens J. Wischmann zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: Während sich das Plakat u. a. für Verkaufsräume und Ausstellungen eignet, lässt sich das Infoblatt als Korrespondenzbeilage und zur direkten Verteilung in Haushalten nutzen.
Der Flyer wiederum kann Beratungsgespräche oder themenbezogene Mailings an Bauherren und Renovierer sinnvoll ergänzen. Darüber hinaus haben Fachbetriebe bei allen drei Unterlagen die Möglichkeit, ihren Firmenstempel zu platzieren. „Für sie sind die ‚Verkaufsförderer’ damit ein wichtiger Begleiter bei der lokalen Verbraucheransprache und -beratung“, so Wischmann. Die Bezugsquelle für das Marktpartnerpaket finden Sie im zugehörigen Kasten.
Das Marktpartnerpaket ist kostenlos zur Ansicht bei der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V., Rheinweg 24, D-53113 Bonn, E-Mail , abrufbar. Auf Anfrage können auch größere Auflagen erworben werden. Für alle, die das Trio selbst vervielfältigen möchten, stehen entsprechende Druck-PDFs zum Download auf www.aktion-barrierefreies-bad.de/marktpartnerpaket zur Verfügung.
Um Bäder, die niemanden behindern, dreht es sich auch im Internet auf www.aktion-barrierefreies-bad.de. Neben zahlreichen Tipps zu Planung, Förderung und Finanzierung stellt die Informationsplattform zahlreiche Neuheiten und Trends vor.
Informationen für Handwerker:
Sanierungskonfigurator des BMWi:
Informationen für Endverbraucher:
www.aktion-barrierefreies-bad.de
Unterlagen zur Endverbraucheransprache für Handwerker