Bedienkomfort und Energieeffizienz im Fokus

Markteinführung einer R32-Splitwärmepumpe

Das Kältemittel R32 als Betriebsmittel in Wärmepumpen war in den vergangenen Ausgaben des SHK Profi bereits mehrfach Thema. Schließlich wird es das SHK-Handwerk noch länger begleiten und jeder Fachbetrieb muss sich mit der Kältemittelthematik auseinandersetzen, wenn er im Wärmepumpengeschäft aktiv ist. Auch die Bauweise einer Wärmepumpe als Split-Variante sollte zum Fach-Know-how gehören. Eine neue R32-Split-Baureihe wurde kürzlich von der Firma LG Electronics vorgestellt.

Das SHK-Handwerk setzt bei Wärmepumpen sehr häufig die sogenannten Monoblock-Systeme ein, bei denen alle Wärmepumpen- und Hydraulik-Komponenten in einem Chassis verbaut sind. Die Installation ist relativ einfach, da man industriell vorgefertigte Plug-and-play-Systeme einsetzt. Es ist kein Eingriff in den Kältekreislauf und damit auch keine besondere kältetechnische Fachkenntnis erforderlich. Daher ist die Monoblock-Bauweise vor allem im SHK-Handwerk besonders beliebt.

Man sollte sich aber auch mit der Technik der Split-Wärmepumpen vertraut machen, bei denen die Wärmepumpe in eine Innen- und eine Außeneinheit getrennt wird – lediglich verbunden durch dünne Kältemittelleitungen. Diese Systemvariante bietet den großen Vorteil, dass man relativ große Leitungswege realisieren kann – bis zu 50 m Entfernung und bis zu 30 m Höhenunterschied zwischen Innen- und Außeneinheit sind möglich. Die Wärmepumpe mit den geräuschverursachenden Komponenten Ventilator, Verdampfer und Verdichter kann also weit entfernt vom Gebäude platziert werden. Auf diese Weise lassen sich evtl. Geräuschprobleme durch das Außengerät vermeiden bzw. reduzieren. In der Inneneinheit befinden sich lediglich der Verflüssiger, die Regeltechnik und eine Pumpe. Dadurch ist die Inneneinheit kompakter und leiser als bei der Monoblock-Ausführung. Ein Nachteil der Split-Bauform ist aber bekanntermaßen, dass man als Fachbetrieb durch den erforderlichen Eingriff in den Kältekreislauf eine entsprechende Qualifikation – den sogenannten Kälteschein – nachweisen muss. Eine Qualifikation, die aber mit relativ geringem Schulungsaufwand zu erreichen ist – oder man kooperiert mit einem Kältefachbetrieb in der Region.

LG Electronics (www.lg.com/de/business/klimaanlagen) hat nun die „LG Therma V R32 Split“ vorgestellt und erweitert damit die Produktlinie der „Therma V“-Wärmepumpen um eine Splitvariante mit dem Kältemittel R32, das mit einem deutlich geringeren Treibhauseffekt (Global Warming Potential, GWP) aufwartet als herkömmliche Kältemittel: Das GWP von R32 liegt mit 675 70 % unter dem des Kältemittels R410A (GWP 2088). Für die Monoblock-Ausführung hatte LG dieses Kältemittel bereits auf der ISH 2019 in Frankfurt eingeführt.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe wurde speziell für Neubauten und sanierte Wohnungen konzipiert und liefert die Basis für effektives Heizen und Warmwasserversorgung. Die „Therma V R32 Split“ in den Leistungsvrianten mit 5, 7 und 9 kW kann bei einer Umgebungstemperatur von bis zu -25 °C betrieben werden und bietet bis zu einer Außentemperatur von -7 °C eine hundertprozentig konstante Heizleistung ohne Nutzung des verbauten Elektroheizstabs. Mit ein Grund für die Effizienz der Wärmepumpe (der saisonale Leistungskoeffizient (SCOP) liegt bei 4,65 im Heizbetrieb) ist der neuentwickelte hybride Verdichter „LG R1“. Er ist laut Hersteller der weltweit erste Verdichter, der die Vorteile von Scroll- und Rotationskompressor in einem hybriden Ansatz vereint. Durch die Kombination erreicht die Neuentwicklung eine bessere Leistung, höhere Zuverlässigkeit und Stabilität sowie ein geringes Gewicht. Während ältere Kompressoren nur einen Bereich von 15-100 Hz abdeckten, kann die Neuentwicklung mit einem erweiterten Betriebsbereich von 10-135 Hz ein deutlich breiteres Spektrum abdecken. Das führt zu einem besseren Teillastwirkungsgrad. Welchen Nutzen hat das für den Anwender? Mehrere: Erstens wird auf Seiten des Komforts die gewünschte Raumtemperatur schneller erreicht und zweitens lässt sich die Leistung flexibler an die Anforderungen anpassen, was zu einer besseren Energieeffizienz führt.

Zudem punktet die Wärmepumpe mit hoher Anwenderfreundlichkeit durch die Möglichkeit der intelligenten Steuerung via „LG SmartThinQ“, der LG Smart Home-Schnittstelle, via Smartphone-App. Nutzer können die Wärmepumpe damit aus der Ferne überwachen und steuern. Die App bietet von überall Zugriff auf die meisten Systemoptionen und erlaubt es, den Modus auszuwählen oder zu ändern, die Temperatur einzustellen und den Energieverbrauch zu überwachen.

Zunehmend interessieren sich Endkunden auch für Systeme, bei denen Energieerzeugung, - speicherung und Wärmeversorgung kombiniert werden. Mit dem „Energy Package“ hat LG einen wichtigen Pfeil im Köcher, denn das Unternehmen ist in der Lage sowohl die PV-Module zur Stromerzeugung, als auch den Energiespeicher und die Wärmepumpe aus einer Hand anbieten zu können – und zwar nicht als Zukaufprodukte, sondern als im eigenen Haus produzierte und aufeinander abgestimmte Komponenten.

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