Rückenwind für das SHK-Sanierungsgeschäft
Ob Heizungs- oder Badsanierung, der Herbst 2024 hat für beide Seiten Gutes
Das Sommer-Sanierungsgeschäft für Heizungsanlagen geht zu Ende, der Herbst steht vor der Tür. Wetterbedingt werden jetzt Bäder i. d. R. zunehmend saniert. Doch durch den Wandel am Heizungsmarkt, hin zum vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien, ist das Sanierungsgeschäft für Wärmepumpen sowohl für Kunden als auch Handwerksbetriebe weiterhin interessant. Denn die Förderungen, die es derzeit gibt, sind auf einem Höhepunkt, der sich wohl nicht mehr verbessern, sondern eher verschlechtern wird.
Nach den Turbulenzen zum Jahresstart rund um den Bundeshaushalt 2024 ist dieser mit einer sechswöchigen Verspätung erst Mitte Februar in Kraft getreten. Dadurch mussten auch zahlreiche Förderprogramme, z. B. zur Heizungsförderung warten, sodass der Ball hier erst Ende Februar ins Rollen gekommen ist. Mittlerweile hat sich der Absatz von Wärmepumpen nach einer Talfahrt nun für das erste Halbjahr 2024 wieder stabilisiert. Unter dem Strich wurden bis Ende Juni rund 90.000 Wärmepumpen auf den Markt gebracht, wenn auch die Erwartungen mit der Überarbeitung des sogenannten Heizungsgesetzes (Gebäudeenergiegesetz) rund das Dreifache für diesen Zeitraum waren.
Parallel zu dieser Entwicklung verzeichnet die KfW-Bank ein wachsendes Interesse an den diversen Programmen zur Heizungsförderung. Die Zuschüsse für Wärmepumpenanlagen betragen im privaten Bereich in den meisten Fällen 55 %, bei Haushalten mit geringem Einkommen und unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 70 %. Mittlerweile können alle Eigentümer von Wohnungen und Häusern sowie Unternehmen und nun auch Kommunen staatliche Zuschüsse für den Heizungstausch beantragen, da unlängst der dritte Förderbereich für das Heizungsgesetz gestartet ist. Für Unternehmen und Kommunen sind so bis zu 35 % Förderzuschuss möglich. Dazu gibt es eine Win-win-Situation für Auftraggeber und -nehmer: Die Kosten der Planung und Baubegleitung können im Rahmen der Heizungsförderung meist mitgefördert werden.
In diesem Jahr ist die Finanzierung der Heizungsförderung dem politischen Geschehen nach gesichert. Und mit Blick auf das kommende Jahr, den Bundeshaushalt 2025, sollen auch ausreichend Mittel zur Verfügung stehen bzw. für eine steigende Nachfrage angepasst werden. Dennoch steht schon jetzt fest: Die Förderungen werden wohl nicht mehr besser, als es derzeit der Fall ist. Somit ist jetzt der Zeitpunkt gut, Projekte entsprechend umzusetzen.
Von der Heizung weg, hin zum Sanitärbereich: Einen Schwung für das Bad-Sanierungsgeschäft kann der jüngst durchgeführte „Tag des Bades“ nach sich ziehen, der traditionell am 3. Wochenende im September stattfand. Zahlreiche Bauherren sind in die teilnehmenden Badstudios des Handwerks sowie in die Ausstellungen des Großhandels gekommen. Das Ankurbeln des Sanitärmarktes ist auch notwendig, denn nach Schätzung der VDS müsste jedes vierte Badzimmer hierzulande saniert werden.
Ob im Heizungs- oder Sanitärgeschäft: Das SHK-Handwerk hat damit Rückenwind für das laufende und auch kommende Jahr. Für alle Projekte wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und viel Input bei den Themen in dieser Ausgabe des SHK Profi.
Markus Münzfeld
Leiter TGA/SHK-Redaktionen Bauverlag