„Relevanz wird weiter steigen“
Kalkschutz im Wandel der Zeit: erprobte Technik - moderne Ansprüche
Der Marktanteil von Kalkschutzanlagen für Trinkwasserinstallationen wächst seit Jahren kontinuierlich. Chemiefreie Verfahren gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Installationsbetriebe ergänzen ihr Produktangebot um moderne Kalkschutzprodukte. Installateur- und Heizungsbaumeister Ansgar Sobotta berichtet, warum das so ist.
Installateur- und Heizungsbaumeister Ansgar Sobotta von der HMT-Fiege Haus- und Medizin-Technik GmbH aus Düsseldorf beschreibt, welchen Platz chemiefreie Verfahren im Markt einnehmen und wie sich das Geschäftsfeld entwickelt.
Bild: Watercryst
Ansgar Sobotta ist Geschäftsführer der HMT-Fiege Haus- und Medizin-Technik GmbH aus Düsseldorf. Der Meisterbetrieb versteht sich als fortschrittliches Handwerksunternehmen, das mit fast 30 Jahren Erfahrung bewusst den Blick in die Zukunft richtet. Als Mitglied der Energiegemeinschaft Düsseldorf ist der regelmäßige Austausch über neue Technologien und Entwicklungen in der Branche für den Unternehmer selbstverständlich. Im Interview blickt er für SHK Profi auf die Marktentwicklung der Kalkschutztechnik, ein SHK Geschäftsfeld, an dessen Technologiefortschritt der Wandel der Zeit in besonderer Weise erkennbar ist.
Seit wann ist Kalkschutz Bestandteil Ihrer Geschäftstätigkeit?
„Für unseren Familienbetrieb in zweiter Generation ist Kalk schon immer ein Thema gewesen. Es gibt zwar Regionen im Rheinland, wo die Wasserhärte absolut unproblematisch ist, aber die Mehrzahl unserer Privat- und Gewerbekunden bezieht Wasser im mittleren bis hohen Härtegradbereich. Daher beraten wir seit 20 Jahren zu Verfahren und Techniklösungen, die wirksamen Schutz bieten. Wir haben uns dabei immer mit dem Marktgeschehen weiterentwickelt und sehr genau verfolgt, welche Hersteller und Produkte sich über einen langen Zeitraum bewährt haben.“
Alles bereit: Der Einbau der „Biocat KLS“ kann beginnen.
Bild: Watercryst
Wie hat sich Ihrer Einschätzung nach der Markt in diesem Zeitraum entwickelt?
„Unverändert ist der Bedarf an hochwertigen Produkten für das SHK-Handwerk. Am Ende des Tages muss das Produkt leisten, was es verspricht. Wir sind der erste Ansprechpartner für unsere Kunden. Sie vertrauen unserer Empfehlung, unabhängig davon, ob es eine Privatimmobilie oder das Objekt eines öffentlichen Trägers ist. Stark verändert haben sich allerdings die Rahmenbedingungen in der Wohnungswirtschaft. Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und eine langfristige Kostenkalkulation, die schon bei den Planungen die Kosten des späteren Betriebs berücksichtigt, sind mittlerweile entscheidend dafür, welche Produkte sich im Leistungsverzeichnis wiederfinden. Im Privatkundenbereich hat die Nachfrage nach umweltverträglichen Kalkschutzverfahren spürbar zugenommen. Aber auch der Wunsch nach natürlicher Trinkwasserqualität wird bei der Kaufentscheidung immer wichtiger. Für uns ist es deshalb selbstverständlich, zeitgemäße Alternativen anzubieten.“
Schnell installiert dank Plug & Play: Durchdachte Montageschritte, flexible Anschlussmöglichkeiten und einfache Installationsschritte mit nur wenigen Bauteilen zeichnen die Produktlinie „Biocat KLS“ inklusive Leckageschutz aus.
Bild: Watercryst
Wenn Kalkschutz ratsam ist, nach welchen Kriterien beurteilen Sie, welcher Verfahrensweg am besten geeignet ist?
„Muss ich die Wasserhärte technisch reduzieren oder ist VE-Wasser erforderlich, sind Enthärtungsanlagen nach wie vor unverzichtbar. Das Verfahrensprinzip ist probat und beim Einkauf im Großhandel profitieren wir als Handwerksbetrieb von einer relativ großen Auswahl an Produkten. Im Bereich chemiefreie Kalkschutztechnik gibt es nur einige wenige Hersteller, die DVGW-zertifizierte Produkte nach DIN 1988-200 anbieten. Wir haben uns deshalb schon vor sechs Jahren für den Hersteller Watercryst entschieden, weil „Biocat“ Kalkschutzanlagen über die nachgewiesene Kalkschutzwirksamkeit hinaus alle Regelwerke und gesetzlichen Vorgaben für den Bereich Wasserbehandlung erfüllen und eine moderne und kosteneffiziente Techniklösung sind.“
Sie sprechen den enormen Kostendruck im Wohnbau an. Welche Vorteile sehen Sie hier für chemiefreien Kalkschutz?
„Betriebswirtschaftlich sind chemiefreie Kalkschutzanlagen besonders attraktiv, weil kein technisches Personal für den laufenden Betrieb erforderlich ist. Die Wirkeinheit wird unabhängig von der Wasserhärte oder dem Wasserverbrauch nur alle fünf Jahre ausgetauscht. Das reduziert das Handling auf ein Minimum. Weil keine weiteren Kosten für Betriebsmittel und Aufbereitungsstoffe oder gesetzlich vorgeschriebene Wartungstermine eingeplant werden müssen, haben sich die bisweilen etwas höheren Einkaufspreise meistens nach zwei, drei Jahren amortisiert. Die detaillierte Betriebskostenplanung für einen langen Zeitraum ist immer ein sehr überzeugendes Argument für unsere Auftraggeber. In erster Linie aber natürlich die Tatsache, dass teure Instandsetzungsmaßnahmen und Reparaturkosten kein Thema mehr sind.“
Fertige Installation: Chemiefreier Kalkschutz in einem Einfamilienhaus.
Bild: Watercryst
Welchen Anteil hat das Privatkundengeschäft in Ihrem Betrieb, und nehmen Sie hier auch veränderte Marktbedingungen wahr?
„Etwa 40 % unseres Umsatzes erwirtschaften wir im Privatkundenbereich. Wird ein Kalkschutzgerät installiert, hat der Kunde vorrangig einen Wunsch: Seine Hauswassertechnik soll zuverlässig vor Kalkschäden geschützt sein. Darüber hinaus entscheiden natürlich Faktoren wie Betriebssicherheit und Mängelfreiheit darüber, ob mein Kunde mit dem Produkt zufrieden ist. Wir sind davon überzeugt, dass die beste technische Installation diejenige ist, von deren Betrieb der Hausbesitzer über die Jahre hinweg nichts mitbekommt. Auch deshalb empfehlen wir gerne „Biocat“ Kalkschutzanlagen für zuhause, weil sich unsere Kunden nach der Plug & Play-Installation bis zum Granulat-Wechsel nach fünf Jahren um nichts mehr kümmern müssen.“
Gut beraten: André Niersbach (rechts) berät als Inhaber der Niersbach Industrievertretung Installateure wie Ansgar Sobotta und Großhändler zu chemiefreier Kalkschutztechnik von Watercryst.
Bild: Watercryst
Was gibt es hinsichtlich der Installation und des Einbauortes im Kalt- bzw. Warmwasserzulauf zu beachten?
„Wir schätzen die Flexibilität von „Biocat“ Kalkschutzanlagen hinsichtlich des möglichen Einbauortes sehr, weil wir damit für jedes Projekt eine optimal angepasste Kundenlösung anbieten können. Da manche Wässer ausschließlich bei Erwärmung zu Kalkausfall neigen, also beim Kaltwasser kein Kalkproblem zu erwarten ist, gibt es auch Kalkschutzgeräte nur für den Warmwasserbereich. Der Teilschutz kann preislich eine attraktive Alternative zur Vollschutz-Lösung sein. Hier beraten wir oder der Watercryst-Außendienst gerne. Unserer Erfahrung nach bietet Impfkristallbildung als Verfahrensweg einen zuverlässigen Kalkschutz ohne chemische Zusatzstoffe, gerade auch bei dauerhaft hohen Temperaturen, zum Beispiel in Kombination mit einer Solaranlage oder wenn der Wasserverbrauch durch Entnahmespitzen und Stagnationszeiten gekennzeichnet ist, was in Hotels oder Sportstätten oft der Fall ist. Damit sind chemiefreie
Kalkschutzanlagen unserer Meinung nach moderne, wettbewerbsfähige und mittlerweile erprobte SHK-Produkte, deren Relevanz für unser Handwerk in den kommenden Jahren bestimmt noch weiter steigen wird.“