Entwässerung im modernen Sportschwimmbad
Anspruchsvolles Projekt Sportbad im Neckarpark Stuttgart
Stuttgart bezeichnet sich gerne als Sportstadt – sicher zu Recht, angesichts der vielen Welt- und Europameisterschaften, die in den vergangenen 30 Jahren in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ausgetragen wurden. Für die Stuttgarter Wassersportler ging mit dem Sportpark Neckarpark das derzeit modernste Sportbad Deutschlands in Betrieb.
Ein wichtiger Ort für das Stuttgarter Sportgeschehen ist der Neckarpark, in dem die meisten Veranstaltungen und Turniere stattfinden. Das 55 ha große Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt wurde im Jahr 2000 anlässlich der Bewerbung der Region Stuttgart für die Olympischen Spiele 2012 erworben. Als Teil der „Olympia-Aue“ war es für die Errichtung des Olympischen Dorfes vorgesehen. Nach erfolgloser Bewerbung eröffneten sich neue Perspektiven, die zur Entwicklung eines vielfältig genutzten Stadtquartiers mit hoher Lebensqualität führten. Zum Neckarpark gehören die Mercedes-Benz Arena, die Porsche-Arena, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Molly-Schauffele-Sporthalle (Bundes- und Landesleistungszentrum für Leichtathletik), die SCHARRena und der Olympiastützpunkt Stuttgart. Damit steht der Neckarpark sowohl für den Spitzensport als auch den freien organisierten Sport in Stuttgart. Mit dem neuen Sportbad verfügt der Neckarpark über das derzeit modernste Sportbad in Deutschland. Leistungssportler, aber auch Schulklassen und die Öffentlichkeit finden hier optimale Bedingungen, um ganzjährig Schwimmsport unter Wettkampfbedingungen auszuüben. Das 44-Millionen-Euro-Projekt, planmäßig in rund zweieinhalb Jahren errichtet, verfügt über ein 50-m-Becken mit acht Bahnen, die sich durch eine flexible Wand in 16 kürzere Strecken unterteilen lassen; und ein 25-m-Becken mit Sprungturm und einem Hub-Boden, dessen Wassertiefe von 3 m bis auf wenige Zentimeter für den Schulunterricht verringert werden kann.
Das Bad ist vollständig auf Barrierefreiheit ausgelegt und arbeitet nach Angaben der Betreiber zu 100 % klimaneutral. Eine architektonische Besonderheit des eindrucksvollen Quaders aus Beton, Stahl, Glas und Holz: Da aus Gründen des Grundwasserschutzes eine Unterkellerung zur Unterbringung der erforderlichen Technik nicht möglich war, steht das Schwimmbassin nicht wie üblicherweise ebenerdig, sondern gewissermaßen im ersten Stock.
Hohe Belastungen für die Entwässerung
Die Entwässerungstechnologie dieses Hightech-Gebäudes stammt überwiegend von ACO Haustechnik: Zum einen die Dachentwässerung inkl. Rohrsystem, zum anderen die individuell gefertigten Entwässerungsrinnen einschließlich der Bodenabläufe und Rollroste für den Umlaufbereich der zwei Schwimmbecken sowie die Duschbereiche.
An das Produkt Entwässerungsrinne bestand in erster Linie die Anforderung, der Beanspruchung durch Chlor standzuhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sie das Schleppwasser sicher im Laufbereich aufnehmen und damit zur Unfallvorbeugung beitragen können. Dank seiner Material- und Verarbeitungsqualität (Montage/Verschweißung) fiel die Produktentscheidung zugunsten der „ACO Kastenrinnen HF-S“ aus korrosionsbeständigem Edelstahl 1.4571 in der Qualität V4A mit NKH-Profil (ein 50 mm breiter besandeter Flansch, optimal für den Anschluss der Abdichtung im Verbund unterhalb Fliesen). Dass sich die hochfunktionalen Industrie- und Küchenrinnen von ACO Haustechnik auch in einer so anspruchsvollen Umgebung wie dem Sportbad als gute Wahl erwiesen haben, war auch das Ergebnis der technischen Beratung während der Planungsphase sowie des Vor-Ort-Services von ACO während der Installation.
Herausforderungen bei Planung und Montage
Die Herausforderung für Planung und Montage bestand in dem Aufeinandertreffen von sehr großen Rinnenlängen und bereits vorhandenen, vorgegebenen Kernlochbohrungen in der Bodenplatte, in die „ACO Brandschutzabläufe“ mit einem Trockenbauelement „Fit-In“ gesetzt werden mussten. Die Lösung umfasste ein maximal präzises Aufmaß (mittige Abstände der Kernlochbohrungen) und darauf aufbauend die millimetergenaue Maßkonstruktion und - produktion der einzelnen Rinnenteile inkl. der Ablaufstutzen. Insgesamt wurden 29 individuell gefertigte Rinnenteile in verschiedenen Längen von 1574 mm bis 6445 mm hergestellt. Die exakt platzierten Ablaufstutzen zum Ausgleich der Bautoleranzen ermöglichten einen perfekt fluchtenden Einbau der Rinnen.
Fachgerechte Montage und präzise Anpassung vor Ort
Denn die fachgerechte Einbringung der Rinnenteilstücke hat ebenfalls ACO, genauer ACO Service, übernommen: Die Höhenausrichtung am Meterriss mittels Rotationslasertechnik, rechtwinklige Ausrichtung sowie das Setzen und Montieren der Rinnen. Damit die Kastenrinnen vor Ort perfekt passen, wurde mit Überlängen gearbeitet, die vor Ort auf Maß gebracht, sprich individuell eingekürzt und durch einen zertifizierten WIG-Schweißer miteinander verschweißt wurden. Das abschließende Beizen der Schweißnähte mit einem Elektro-Poliergerät gewährleistet die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls. Andreas Fischer, der mit dem Projekt betraute Technischer Berater von ACO Haustechnik: „Mit diesem Projekt hat ACO Haustechnik einmal mehr unter Beweis gestellt, dass wir in der Lage sind, Rinnen den Gegebenheiten vor Ort sowie dem Aufmaß entsprechend individuell anzupassen, in kürzester Zeit zur Verfügung zu stellen und vor Ort zu montieren.“