Bleifrei in die Zukunft der Haustechnik
Komplett bleifreie Installationen auch dank PPSU-Fittings
Bleifreie Trinkwasser-Installationen auf der Grundlage der europaweit gültigen Vorschriften, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen, sind seit vielen Jahren Thema in der Branche. Trotz der bisherigen Aufklärung und erfolgreicher Materialumstellungen auf Seiten vieler Hersteller scheint der Informationsbedarf nach wie vor groß zu sein, vor allem angesichts der spürbaren Verschärfung der Grenzwerte bis hin zu einem möglichen Verbot bleihaltiger Messing-Werkstoffe in den kommenden Jahren. Wichtig für Planer und Installateure ist dabei, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Nur so können sie rechtssicher und technisch auf dem neuesten Stand arbeiten.
In Sachen Bleifreiheit ist Fränkische Vorreiter: Die „alpex F50 Profi“-Fittings sind aus dem Hochleistungs-Kunststoff PPSU oder bereits seit 2013 aus einem bleifreien, entzinkungsbeständigen Messing-Werkstoff gefertigt.
Quelle: Fränkische
Gesundheitsschädliches Blei im Trinkwasser
Vor allem Blei im Trinkwasser kann die menschliche Gesundheit und die Umwelt nachhaltig schädigen. Mögliche Quellen sind Bleirohre, aber auch bleihaltige Kupferlegierungen etwa in Rohrverbindern oder Armaturen. Um Mensch und Umwelt besser zu schützen, haben die EU-Trinkwasser-Richtlinie und die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) von 2001 den seit 1993 bestehenden Leitwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernommen. Mit einer Übergangsfrist, die am 1. Dezember 2013 endete, wurde der Grenzwert für Blei von 25 auf 10 Mikrogramm pro Liter Wasser deutlich abgesenkt. Die Ansprüche an die Qualität des Trinkwassers – sowohl mikrobiologische Anforderungen als auch Grenzwerte für Metalle – müssen seitdem an jeder Entnahmestelle erfüllt werden.
Mehrschichtverbundrohre hygienisch unbedenklich
Zukunftssicher aus PPSU gefertigte Bauteile für Trinkwasser-Installationen, etwa das System „alpex F50 Profi“ von Fränkische, geben Planern und Installateuren Rechtssicherheit.
Quelle: Fränkische
Bleileitungen mussten in der Folge komplett ausgetauscht werden. Rohrleitungen aus Werkstoffen ohne Schwermetalle, etwa aus zertifizierten Kunststoffen, gelten dagegen weiterhin als hygienisch unbedenklich. Für bleihaltige Kupferlegierungen in einzelnen Bauteilen wie Fittings hat das Umweltbundesamt (UBA) eine Übersicht über die trinkwasserhygienisch geeigneten metallenen Werkstoffe veröffentlicht, die Herstellern, Planern und Installateuren seitdem als Handlungsgrundlage dient.
Rechtssichere Materialumstellung
Die klar festgelegten Material-Vorgaben des UBA geben Herstellern Sicherheit für ihren Produktionsprozess. Fränkische setzt seit 2013 – neben dem Hochleistungskunststoff PPSU – auf einen bleifreien Messing-Werkstoff für seine Rohrverbinder, der auch in den nächsten Jahren allen Vorschriften entsprechen wird. Installateure, die Produkte und Systeme aus unbedenklichen, zertifizierten Materialien verwenden und nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik arbeiten, sind in Sachen Trinkwasserhygiene auf der rechtlich sicheren Seite.
Strengere Vorschriften für metallene Werkstoffe
Im Januar 2021 justierte die EU die europäische Trinkwasserrichtlinie noch einmal nach: Sie halbierte zum Beispiel den zulässigen Bleigehalt von 10 auf 5 Mikrogramm pro Liter. Die EU-Mitglieder haben bis zum Frühjahr 2023 Zeit, die Anforderung der Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht umzusetzen. Damit alle Beteiligten in Deutschland die neuen, niedrigeren Bleiwerte an den Entnahmestellen der Trinkwasser-Installation fristgerecht einhalten können, wird in der Folge die Trinkwasserverordnung angepasst.
Die „alpex F50 Profi“-Fittings von Fränkische sind temperaturbeständig bis 95 °C – und damit besonders sicher in der Anwendung.
Quelle: Fränkische
Wer metallene Werkstoffe für Produkte mit Kontaktflächen zu Trinkwasser verwendet, muss künftig Materialien einsetzen, die den europäischen Vorschriften, darunter auch einer Metall-Positivliste, entsprechen. Für den Bau und die Instandhaltung von Trinkwasser-Installationen werden ausschließlich diese Werkstoffe erlaubt sein. Bis das neue europäische System gilt, sind in Deutschland weiterhin die Leitlinien und Bewertungsgrundlagen des Umweltbundesamtes ausschlaggebend.
Die Auswirkungen auf Kupferlegierungen
Einige Kupferlegierungen, die in der Metall-Bewertungsgrundlage des Umweltbundesamtes einen höheren als künftig erlaubten Bleigehalt aufweisen, werden den neuen Prüfwert der Trinkwasserrichtlinie und der noch zu ändernden Trinkwasserverordnung nicht zuverlässig erfüllen können: Die niedrigeren Grenzwerte für Blei werden wahrscheinlich die Nutzung einiger Kupferlegierungen, die aktuell noch zulässig sind, beschränken oder gar verhindern. So könnte zum Beispiel bleihaltiger Rotguss (CC499K) in naher Zukunft nicht mehr für den Neubau und die Instandhaltung von Trinkwasser-Anlagen eingesetzt werden dürfen.
Michael Hümpfner, Bereichsleiter Geschäftsbereich Haustechnik bei Fränkische.
Quelle: Fränkische
Bezüglich des Bleigehalts von Werkstoffen für die Trinkwasser-Installation sind zudem weitere Richtlinien zu beachten, etwa die REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, eine EU-weit gültige Chemikalienverordnung. Jede der derzeit geltenden Regelungen ist unbeschadet der anderen wirksam, ggf. auch im gleichen Anwendungsbereich, und kann in absehbarer Zeit auch ein Verbot gewisser Werkstoffe zur Folge haben.
Zum besseren Schutz von Gesundheit und Umwelt haben sich innerhalb von nur wenigen Jahren die Rahmenbedingungen für Trinkwasser-Installationen signifikant verändert. Wer als Hersteller von Installationssystemen auch künftig und langfristig eine führende Rolle übernehmen möchte, muss sich zwingend damit auseinandersetzen, wie er seine Produkte und Systeme möglichst bleifrei gestalten kann.
Bleifrei: Installationssystem „alpex F50 Profi“
Kunststoff ist eine Kernkompetenz von Fränkische, in der das Familienunternehmen im Lauf der Jahrzehnte großes Know-how erworben hat. Um möglichen Komplikationen innerhalb der komplexen Prozess- und Lieferketten frühzeitig entgegenzusteuern, setzt Fränkische bereits seit Jahren vorausschauend auf Materialien wie den bleifreien Werkstoff CW724R oder den weltraumerprobten Hochleistungs-Kunststoff PPSU: Heute sind alle trinkwasserberührenden Teile des Installationssystems „alpex F50 Profi“ komplett bleifrei. Zudem hat das Familienunternehmen in den vergangenen Jahren zunehmend messinghaltige Komponenten durch PPSU-Fittings ersetzt, die korrosionssicher, hygienisch unbedenklich und umweltfreundlich sind. Die zukunftssicher gestalteten Bauteile geben Planern und Installateuren Rechtssicherheit und größtmögliche Freiheit in ihrer täglichen Arbeit. Diesen Weg wollen die Spezialisten für Haustechnik weiter beschreiten und den Anteil an PPSU-Komponenten schrittweise erhöhen – angesichts steigender Rohstoffpreise und strengerer internationaler Vorschriften eine zukunftsorientierte Lösung für den dauerhaften und kostengünstigen Schutz unseres Trinkwassers.