Antibakterielle Haltegriffe

Hygiene und Barrierefreiheit im öffentlichen Sanitärräumen

Immer mehr Hersteller sanitärer Ausstattungen bewerben ihre Griffe als antibakteriell. ­Insbesondere wenn es um Barrierefreiheit geht, spielen hygienische Aspekte eine wichtige Rolle. Doch wie sieht es mit der ­tatsächlichen Wirksamkeit dieser antibakteriellen Maßnahmen aus?

Es versteht sich von selbst, dass die in barriere­freien WCs oder auch Duschen montierten Halte­griffe so hygienisch wie möglich sein müssen.  Befinden sich diese Sanitärräume in öffentlich oder halböffentlich zugänglichen Einrichtungen wie etwa Restaurants, Autobahnraststätten oder auch Krankenhäusern, spielt der Faktor Hygiene eine noch größere Rolle aufgrund der Anzahl der Nutzer und des daraus resultierenden Ansteckungsrisikos. Barrierefreiheit und einwandfreie hygienische Ansprüche gehen Hand in Hand.
Quelle: Delabie

Barrierefreiheit und einwandfreie hygienische Ansprüche gehen Hand in Hand.
Quelle: Delabie

Was bedeutet Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist ein Recht für Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Es müssen technische und architektonische Vorkehrungen getroffen werden, die es jedermann – bewegungseingeschränkten, älteren und anderweitig beeinträchtigten Menschen – ermöglichen, im täglichen Leben ein Maximum an Unabhängigkeit zu bewahren. Insbesondere müssen Menschen leichten Zugang zu allen öffentlichen Einrichtungen haben – zu Verwaltung, Kultureinrichtungen, Krankenhäusern, Geschäften, Mehr- und Einfamilienhäusern und -wohnungen, usw.

Antibakterielle Beschichtung

Die meisten farblich gestalteten Haltegriffe in barrierefreien Sanitärräumen haben eine Lackierung. Diese Lackierung bietet den Herstellern den Vorteil, dass eine große Bandbreite an Oberflächen mit demselben Herstellungsprozess realisierbar ist.

Auf dem Markt werden auch antibakterielle Pulver­lacke angeboten, deren Eigenschaften Bakterien abtöten. In diesem Fall befinden sich die wirksamen Bestandteile auf der Oberfläche, da sie in die Beschichtung eingearbeitet wurden. Durch Kratzer gehen die antibakteriellen Eigenschaften des Produkts jedoch verloren. Auch die Qualität des Pulverlacks und die Einbausituation des Haltegriffs – oft in feuchten Umgebungen – kann dazu führen, dass die Beschichtung Schäden erleidet oder sich diese sogar ablöst. Somit können sich im Laufe der Zeit Bakterien­ablagerungen bilden, durch die sich das Risiko von Keimübertragungen über die Hände erhöht.

Daneben werden Griffe mit einer antimikrobiellen Klebefolie angeboten. Sobald diese jedoch porös wird, kommt der Nutzer in direkten Kontakt mit der eigentlichen Oberfläche des Haltegriffs. Oft handelt es sich hierbei um beschichtete Griffe aus Stahl ohne weitere antibakterielle Eigenschaften.

„NylonClean“: mit bewährter Wirkung

Für Delabie, einen der Experten für öffentliche Sanitärräume, ist nach eigenen Angaben die Hygiene das höchste Gebot. Die „NylonClean“-Haltegriffe des Herstellers zeichnen sich durch eine antibakterielle Verarbeitung aus. Dieser Schutz gegen Bakterienwachstum und Schimmelbildung, kombiniert mit einer regelmäßigen Reinigung, soll für optimale Hygiene sorgen und vor der Übertragung von Krankheitserregern über die Hände schützen. Der Wirkstoff wird dabei während der Herstellung in das Material eingearbeitet. Die antibakterielle Eigenschaft kann somit nicht im Laufe der Zeit durch Stöße, UV-Strahlung oder wiederholte Reinigung mit chemischen Produkten abnehmen oder gar verloren gehen. Die antibakterielle Wirkung von des Haltegriffs bleibt somit dauerhaft erhalten ist und durch ein unabhängiges Labor bestätigt. Auch wurde bei der Gestaltung der Haltegriffe der „NylonClean“-Serie besonderer Wert darauf gelegt, die Naht- und Verbindungsstellen auf ein Minimum zu reduzieren. So werden Schmutz- und Bakterienablagerungen begrenzt und das Auftreten von Schmutzrändern, besonders an den geraden einteiligen Abschnitten mit häufigem Handkontakt, verhindert.

                                        Gut zu wissen

Welche Empfehlungen für Barrierefreiheit geben die DIN 18040-1 und DIN 18024-2?

DIN 18040-1 (Auszug) 5.3.3 Toiletten

„Je Sanitäranlage muss mindestens eine barrierefreie Toilette vorhanden sein. Sie ist jeweils in die geschlechtsspezifisch getrennten Bereiche zu integrieren oder separat geschlechtsneutral auszuführen.“

DIN 18024-2 (Auszug) Beherbergungsbetrieb

„Jeder Beherbergungsbetrieb muss über Zimmer verfügen, die für behinderte Menschen zugänglich und
bewohnbar sind. 1 % der Zimmer, mindestens jedoch 1 Zimmer, ist entsprechend der DIN 18025-1 zu planen und einzurichten.“

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2018

Antibakterielle Beschichtung

Handläufe und Haltegriffe von FSB folgen mit ihrer diagonal-ovalen Auslegung konsequent den Gesetzen der Greif-Ergonomie. Diese einzigartige Gestaltung steht für unerreichten Komfort und sicheren...

mehr
Ausgabe 08/2012

Sicherheit durch integrierte Griffe

Die zwei Waschtische aus hochwertigem Mineralguss bieten eine ästhetische und ergonomische Formgebung. Beide Modelle – mit ovalem oder rundem Becken – halten ausreichend Ablageflächen für alle...

mehr
Ausgabe 09/2019

Haltegriffe und Sitz

Produktreihe „Be-Line“ von Delabie

Die Produktreihe „Be-Line“ von Delabie verbindet Ästhetik mit Komfort. Das innovative Design der „Be-Line“-Haltegriffe und -Sitze lässt den medizinischen Aspekt, der barrierefreien Badezimmern...

mehr
Ausgabe 02/2016

Hygiene im Bad

Dauerkampf gegen Keime im Sanitärbereich

Keime sind im täglichen Leben allgegenwärtig. In besonders sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen ist Hygiene ein Dauerthema. Die konsequente Anwendung von...

mehr
Ausgabe 02/2014

Reinigend und antibakteriell

IFH/Intherm: Halle 7A, Stand 7A.416 Die Dusch-WCs der Toto GmbH sind mit „ewater+“-Technik ausgerüstet. Das Prinzip: In einer Kartusche wird Leitungswasser einer elektrischen Spannung ausgesetzt....

mehr