Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Erwärmung von Trinkwasser
15.09.2022
Gesundheitliche Risiken durch Legionellen in Abhängigkeit zur Trinkwassertemperatur.
Quelle: figawa e.V.
Zur Sicherung der nationalen Energieversorgung hat das Bundeskabinett im August 2022 Maßnahmen zur Energieeinsparung für die kommenden Heizperioden beschlossen. Durch zwei Verordnungen, die auf dem Energiesicherungsgesetz basieren und sich sowohl an öffentliche Körperschaften, Unternehmen als auch private Haushalte richten, soll Energie im Gas- und Strombereich eingespart werden. Eine Verordnung mit kurzfristigen Maßnahmen gilt seit dem 1. September 2022 für die Dauer von sechs Monaten. Eine zweite Verordnung mit mittelfristigen Maßnahmen soll am 16. September 2022 vom Bundesrat beschlossen werden. Sie soll ab dem 1. Oktober 2022 für 24 Monate gelten.
Die in den beiden Verordnungen zur Energieeinsparung beschriebenen Maßnahmen betreffen auch den Energieverbrauch zur Erwärmung von Trinkwasser. Zusätzlich zu den in den Verordnungen genannten Maßnahmen sind in den vergangenen Wochen Aussagen und Empfehlungen in der Presse erschienen, die laut einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesindustrieverbands Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA), der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V. (figawa) und des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) in Bezug auf die Temperatur von Warmwasser teilweise problematisch sind.
Aus energetischer Sicht sei es zwar günstig, Warmwasser nur auf die Temperatur der Nutzung (35 °C bis 45 °C) zu erwärmen, jedoch steige gerade in zentralen Trinkwassererwärmern (Trinkwasserspeichern) in diesem Temperaturbereich das Risiko einer Gefährdung der Gesundheit der Verbraucher durch die Vermehrung von Legionellen innerhalb der Trinkwasser-Installation, warnen sie in ihrer Pressemitteilung. Aus diesem Grund haben BTGA, figawa und ZVSHK eine Reihe von Maßnahmen zusammengefasst, die Verbraucher wissen sollten. Dabei spielen zuständige Fachleute, beispielsweise Handwerker oder Vertreter von Fachverbänden, eine wichtige Rolle. Denn sie seien die Ansprechpartner, wenn Verbraucher Fragen zur Umsetzung energieeffizienter und gleichzeitig hygienischer Warmwasserbereitung haben.
Um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden, sollten folgende Dinge beachtet werden:
➤ Kein Absenken der Trinkwarmwassertemperatur auf weniger als 50 °C
➤ Kein vollständiges oder zeitweises Abschalten von Zirkulationspumpen
➤ Keine Installation von so genannten Legionellen-Schaltungen
➤ Kein zeitweises Abschalten der Trinkwassererwärmung
Aus energetischer Sicht sind folgende Maßnahmen an Anlagen zur Trinkwarmwasserbereitung sinnvoll:
➤ Angemessene Auslegung und Ausführung der Anlagen, beispielsweise durch einen hydraulischen Abgleich
➤ Einsatz energieeffizienter Anlagentechnik, zum Beispiel Hocheffizienzpumpen
➤ Ausreichende Wärmedämmung von Wärmeerzeugern, Rohrleitungen und Bauteilen zur Minimierung von Energieverlusten
➤ Energiebewusste Nutzung der Trinkwasser-Installation
➤ Senkung des Warmwasserbedarfes
Diese Empfehlungen wurden im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Fit für Trinkwasser“ erstellt, die von BTGA, figawa und ZVSHK ins Leben gerufen wurde.