Wenn die Fremde ruft …
Fremde Länder, fremde Sitten – wer ins Ausland reist, tut gut daran, sich schon vorab mit Sprache, Sitten und Gebräuchen vertraut zu machen. Im Rahmen des Projekts „BeEurope“ wurden 13 Auszubildende interkulturell und organisatorisch auf ihr Praktikum in Malaga (Spanien) und Torquay (England) vorbereitet. Vier Wochen werden die Lehrlinge ihre Praktikumsbetriebe und eine neue Kultur kennenlernen – Erfahrungen, die ihnen in ihrem weiteren Leben nutzen werden.
Für einen vierwöchigen Auslandsaufenthalt brachen Ende August neun Auszubildende nach Torquay (England) auf, eine Woche später flogen weitere vier Auszubildende nach Malaga (Spanien). Mit Übungen und Vorträgen wurden die jungen Leute vorher in einem Seminar, das in den Räumen des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) in Stuttgart stattfand, für kulturelle Unterschiede sensibilisiert und für ein europäisches Miteinander begeistert.
Während des Sprachtrainings wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Reserve gelockt. Damit fiel es leichter, die Hemmschwelle, in einer fremden Sprache zu kommunizieren, über Bord zu werfen. Dabei gab es für die angehenden Handwerker auch die Gelegenheit, über Fragen, Erwartungen und Befürchtungen zu reden. Nach Abschluss ihres Praktikums erhalten die Azubis den Europass-Mobilität als Nachweis ihres Auslandaufenthalts.
Das Projekt „BeEurope“ ist Teil von „Go for europe“, einem ESF-geförderten Gemeinschaftsprojekt des Handwerkstages, des Industrie- und Handelskammertages und der Südwestmetall. „Go for europe“ berät und unterstützt junge Menschen und ihre Ausbildungsbetriebe dabei, Auslandspraktika vorzubereiten und durchzuführen.
„Auch im Handwerk nehmen internationale Geschäftsbeziehungen stetig zu, da können alle Beteiligten von Auslandserfahrungen der Auszubildenden nur profitieren“, erklärt Projektleiterin Nina Geißel. Bereits heute pflege etwa jeder fünfte der rund 130 000 Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg Wirtschaftskontakte zum Ausland, insbesondere natürlich zu den EU-Nachbarstaaten.
Ziel des Projekts sei es, mehr Auszubildenden Mut zu machen, während ihrer Lehrzeit ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Internationales Wissen und Sprachkenntnisse seien deshalb von elementarer Bedeutung. Wer sprachliche, interkulturelle und soziale Kompetenzen erwerbe, verbessere auch seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Informationen über rechtliche und versicherungstechnische Konsequenzen eines Auslandsaufenthalts, über Fördermöglichkeiten bis zum Handlungsleitfaden zur Organisation von Auslandspraktika finden Auszubildende und Unternehmen auf der Website www.goforeurope.de. Über weitere Projekte und Förderprogramme informieren auch die Berater der Handwerkskammern.