Vorsicht Glosse:

Fleischeslust & -frust

Schon gemerkt, sowohl Sommer als auch WM gehen in die heiße Phase?! Ich habe dazu inzwischen zwiegespaltene Gefühle:

Hypnotische Sambatrommeln, sonnenaufgepeitschte Temperaturen und hinaufschnellende Ozonwerte im hochroten Bereich vernebeln anscheinend zunehmend die Zurechnungsfähigkeit. Oder schlicht: Brasilianische Sphären sind für hiesige Körper nicht unbedingt das richtige. Anders kann ich mir meine Wahrnehmungen der letzten Zeit nicht erklären.

Ganz unverhofft hatte ich letztens eine unfassbare Begegnung im Supermarkt. Ich pirschte mich, gerade nach meiner bevorzugten Flüssignahrung Ausschau haltend, durch den Dschungel der Erfrischungsgetränke. Da stand es plötzlich vor mir; ein Gorilla ähnliches Wesen mit silbergrauer Ganzkörperbehaarung! Doch kaum entdeckt, hatte sich dieser waschechte „Silberrücken“ auch schon ein Sixpack gegriffen und trottete, nur mit Badelatschen und Shorts bekleidet, in Richtung Kasse davon. Ich wusste gar nicht, dass trotz der werbewirksamen Ini­tia­ti­ven von Hopfentrunk-Produzenten die Abholzung des Regenwalds schon so weit vorangeschritten ist, dass sich diese Exemplare in hiesigen Discountern neue Lebensräume suchen müssen.

Tage später, der Vorfall war schon fast vergessen, folgte der nächste in der Mittagspause bei meinem bevorzugten Metzger. Ich machte mir gerade intensive Gedanken, ob ein gebratenes Kotelett mit Kartoffelsalat oder zwei Mettbrötchen meinen Speiseplan heute bereichern würden. Da quetschte sich eine „Presswurst“ in Leggings in den Laden. Bauchfleisch war nicht wirklich Teil meiner Überlegungen, doch glitten meine Gedanken immer wieder dahingehend ab. Ob das viel zu knappe Shirt dieser Erscheinung etwas damit zu tun hatte? Mich fröstelte es – hoffentlich nur die Kühlung der Wursttheke. Als ich endlich an der Reihe war, hörte ich mich das erste Mal in meinem Leben nach etwas Vegetarischem fragen. Beim Metzger!

Von nun an war ich auf der Hut. Doch überall entdeckte ich plötzlich sonnenversengte Haut neben gespenstisch weißen Bereichen, die augenscheinlich vor diesem Sommer noch nie einen Sonnenstrahl gesehen hatten. Und auch besser nie einen gesehen hätten! Warum jetzt; warum ich? Auf Mallorca machen Sie es richtig; zu viel nackte Haut wird da jetzt richtig teuer. Meine Nerven lagen blank. Doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf: 37 °C auf der Baustelle. Alle hatten schon ausgezogen, was beim Auftraggeber irgendwie noch vertretbar war. Nur ein Kollege stand noch komplett bekleidet bei der Arbeit: Ich!

Vor Schweiß tropfend und dem Hitzetod nahe verrichtete ich mein Gewerk. Dann, endlich Feierabend! Das Werkzeug flutschte mir nur so aus der Hand zurück in den Werkzeugkoffer. Ein paar Minuten noch durchhalten, dann geht es heimwärts. Kurz verabschiedet, hin zum Auto. Das Hemd klebte saftig am Leib. Also scheiß drauf, rein in die Karre und aus das Shirt – muss ja nicht jeder sehen. Einmal noch durchatmen und los geht’s. Ich starte den Wagen – nichts. Noch mal. Wieder nichts.

Ich springe raus und haste zur Motorhaube. Auf das Ding und reingeguckt. Ich wackel’ am Zündkabel. Die Kollegen sehen mein Elend und kommen zu Hilfe. Doch was sie da erblicken, lässt die gestandenen Kerle wie Betonklötze erstarren. Hello Kitty lacht Ihnen in Pizzagröße von meinem verlängerten Rücken entgegen!

Meine Lehren daraus: Viel Sonne und bierseelige WM-Partys sind manchmal eine schlechte Kombination; oder wette nie um ein Hello-Kitty-Tattoo auf einen Geheimfavoriten, der schon in der WM-Vorrunde rausfliegt.

Grüße vom Kollegen

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