Vorgefertigte Duschrinnensysteme in bodengleichen Duschen
Einfache Installation – sichere Nutzung
Schnittstelle zwischen Sanitär-
und Fliesenlegerhandwerk
Beim Einbau einer Duschrinne in bodengleiche Duschen müssen verschiedene Gewerke zusammen arbeiten. Für die einfache Installation und sichere Nutzung sorgen durchdachte Abläufe mit vorgefertigten Dichtmanschetten. Insbesondere bei den Details zeigen sich Unterschiede. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
Bodenebene Duschen vereinen Design und Barrierefreiheit und werden deshalb langfristig ein bedeutendes Marktsegment im Bereich der Badausstattung bleiben.
Nach aktuellen Marktdaten werden heute rund drei Viertel aller Duschen mit einer bodenebenen Duschfläche ausgeführt. Wie die Ergebnisse einer Umfrage der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VdS e.V.) zeigen, verbinden 72 % der Befragten ihre Erwartungen an ein barrierefreies Bad mit einer bodenebenen Dusche. In der modernen Badgestaltung hat sich die bodenebene Dusche mittlerweile zum Standard etabliert. Kunden wünschen sich für ihr Bad einen großzügigen Duschplatz ohne Einstiegsschwelle, der in Verbindung mit einer eleganten Glas-Duschwand den gewünschten Duschkomfort bietet. Insgesamt erwartet der Haus- oder Wohnungseigentümer sowohl eine ansprechende Optik als auch eine einfache Reinigung der gesamten Dusche.
Zusammenarbeit der Gewerke
Damit der Endkunde alle Vorteile einer bodenebenen Dusche nutzen kann, müssen beim Einbau der Duschrinne die beteiligten Fachkräfte erfolgreich zusammenarbeiten. Um als Endergebnis eine Duschfläche ohne Einstiegsschwelle und ohne störende Unterbrechungen des Fliesenbildes zu erzielen, kommt es auf praxistaugliche Details an. Dies beginnt bei der einfachen und sicheren Montage des Ablaufgrundkörpers, der sich ohne filigrane Bauteile fest mit dem Untergrund verankern lassen sollte. Damit beim Einbau die einzelnen Schritte und Handgriffe leichter ineinandergreifen können, muss sich die gesamte Entwässerungseinheit problemlos an die Höhe des Bodenaufbaus anpassen lassen. Die Duschrinne sollte außerdem den Ausgleich von Bautoleranzen erlauben; ebenso sollte ein sauberes Einfügen in das Fliesenbild ohne aufwendige Justierung und zusätzliche Arbeitsschritte möglich sein.
Unterschiedliche Anforderungen
An die fachgerechte Entwässerung für bodenebene Duschen stellen sich vielfältige Anforderungen, wobei für den Planer und die unterschiedlichen beteiligten Gewerke jeweils andere Schwerpunkte ins Blickfeld rücken. Für das verwendete Produkt gilt es, die Erwartungen an die Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch an Ausführungssicherheit und rationelle Verarbeitung, zu erfüllen.
Schnittstellen zwischen den Gewerken Sanitär- und Fliesenleger ergeben sich dadurch, dass die Duschrinne als Entwässerungsgegenstand in den Fußbodenaufbau zu integrieren ist. In der Baupraxis kommen kurze Bauzeiten im Neubau und zeitlich eng aufeinanderfolgende Gewerke bei Modernisierungen hinzu, so dass für den Einbau von bodenebenen Duschen sichere Detaillösungen nötig sind. Mit werkseitig vorgefertigten Systemlösungen werden ein einfacher Anschluss an die Abwasserinstallation und eine zuverlässige Einbindung in die Abdichtung sichergestellt.
Einbindung in den Fußboden
Der Einbau von Entwässerungsbauteilen innerhalb des Fußbodenaufbaus bedeutet, dass die Bodenkonstruktion durchdrungen wird. Die wichtigste Schnittstelle beim Einbau von Duschrinnen ist die Einbindung des Entwässerungsgegenstands in den Fußbodenaufbau. Der Übergang zwischen Entwässerungsbauteil und umgebendem Estrich muss so ausgebildet werden, dass Estrichbewegungen nicht zu Undichtheiten führen können.
Im Einzelnen ist für die Praxis folgendes von Bedeutung:
Das Abdichtvlies gleicht Bewegungen zwischen dem Ablaufkörper und dem umgebenden Estrich aus und muss einen sicheren Verbund mit dem Dichtsystem sicherstellen. Für die sichere Einbindung in die Abdichtung haben sich Dichtmanschetten aus PP bewährt, die aus einem längs- und querdehnbaren Vlies aus PP (Polypropylen) mit einer Dichtschicht aus hochwertigem Elastomer bestehen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei der sichere Verbund der Dichtmanschette mit dem Flansch an der Duschrinne. Wird diese vor Ort montiert, müssen Mindest-Flanschbreiten und ein sicherer Verbund mit dem Grundkörper gewährleistet werden. Die DIN EN 1253 nennt hierzu auch die Möglichkeit von werkseitig vormontierten Dichtmanschetten. Diese geben dem Verarbeiter zusätzliche Sicherheit und werden in der Praxis vermehrt eingesetzt.
Die Dichtmanschette muss mit dem Abdichtungssystem kompatibel sein. Das werkseitig mit dem Aufsatz verschweißte Abdichtvlies der Duschrinne CleanLine ist beispielsweise für insgesamt 18 marktübliche bauchemische Dichtstoffe geprüft.
Für den Einbau von Dämmelementen ist von Vorteil, wenn der Ablaufkörper möglichst geradlinig und rechtwinklig geformt ist, so dass Dämmplatten für Trittschall- und Wärmedämmung sowie für Fußbodenheizungen einfacher angearbeitet werden können.
Schallentkopplung
Durch die Integration des Ablaufkörpers in die Fußbodenkonstruktion ist die Erfüllung von Schallschutzanforderungen ein wesentliches Kriterium. Der direkte Kontakt des Entwässerungsgegenstands zum Baukörper erfordert eine wirksame schalltechnische Entkopplung, um die Übertragung von Entwässerungsgeräuschen in angrenzende schutzbedürftige Räume zu verhindern. Soll die Rinne beispielsweise direkt an der Wand montiert werden, ist eine Schallentkopplung zwischen Ablaufkörper und Wandoberfläche erforderlich. Mit vorgefertigten und geprüften Systemlösungen lassen sich die Schallschutzanforderungen nach den einschlägigen Normen und Richtlinien DIN 4109 und DIN 4109/A1 sowie VDI 4100 einfach erfüllen.
Gefälle
Das Abflussverhalten einer bodenebenen Duschfläche wird im Wesentlichen durch die Gefällestärke sowie durch den Fugenanteil und die Rauigkeit der Fliesenoberfläche beeinflusst. Zur Duschrinne hin benötigt die Duschfläche ein ausreichendes Gefälle, damit das Duschwasser zügig in die Rinne abgeleitet werden kann. Nach DIN 18040 gilt für das Gefälle eine Obergrenze von 2 %. Eine rechtsverbindliche Vorgabe für das Gefälle besteht nach derzeitigem Stand nicht. In der Baupraxis wird das Gefälle meist im Bereich von 1 bis 2 % ausgeführt.
Ablaufleistung
Die Abflussleistung (gemessen in l/min) wird durch die Bauhöhe des Entwässerungssystems bestimmt und ist damit im Wesentlichen von der Höhe des gesamten Fußbodenaufbaus abhängig. Die Abflussleistung steigt mit der Stauhöhe. Ein wesentlicher Einflussfaktor für die Ablaufleistung ist die Differenz von Oberkante Zulauf bis zur Unterkante der Abwasser-Anschlussleitung. Die Ermittlung der Ablaufleistung in Abhängigkeit von der Aufbauhöhe ist für die Planung von Bedeutung, um Zulaufleistung der Duscharmatur bzw. Brause auf die Ablaufleistung der Duschrinne abstimmen zu können. Darüber hinaus kann die Ablaufleistung durch die Hydraulik, d.h. durch die Formgebung des Ablaufkörpers, optimiert werden.
Linienentwässerung
Optisch zeichnet sich das Prinzip der Linienentwässerung dadurch aus, dass von der Duschrinne nur ein schmales Abdeckprofil sowie ein unauffälliger Spalt für den Wasserablauf sichtbar sind. Der eigentliche Abfluss ist dabei nicht breiter als eine Fliesenfuge. Das Prinzip der Linienentwässerung minimiert die Fliesenschnitte, da das Gefälle nur gleichförmig abfallend in eine Richtung auszubilden ist.
Endkunden schätzen an bodengleichen Duschen vor allem auch die Reinigungsfreundlichkeit. Diese Hygieneeigenschaft setzt allerdings voraus, dass sich im Ablaufkörper der Duschrinne keine Schmutzansammlungen bilden können. Vermeiden lässt sich dies, wenn das Ablaufgehäuse möglichst keine kantigen Umlenkungen aufweist und der Geruchverschluss strömungsgünstig ausgebildet ist.
Fazit
Die bodenebene Dusche zählt bei Badmodernisierungen und auch im Neubau zu einem der wichtigsten Kundenwünsche. In diesem zunehmend gefragten Marktsegment stellen Duschrinnen eine flexible Lösung dar, mit der sich nahezu jede Einbausituation realisieren lässt. Duschrinnen mit einem hohen Vorfertigungsgrad ermöglichen eine einfache und sichere Installation für die Entwässerung von bodenebenen Duschen.