Unterstützung statt Abbruch
Hilfe bei der Ausbildung
Ärger im Betrieb, schlechte Noten in der Berufsschule und private Probleme sind häufige Gründe dafür, dass Auszubildende ihre Lehre abbrechen. Ohne Ausbildung einen Job zu finden, der auch noch so entlohnt wird, dass man halbwegs davon Leben kann, ist fast unmöglich. Daher ist es wichtig, auch bei Problemen und gegen Widerstände seine Ausbildung abzuschließen. Die Initiative VerA wurde dazu gegründet, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern und die Azubis zu unterstützen.
Jeder fünfte Azubi bricht seine Ausbildung vorzeitig ab – häufig schon im ersten Lehrjahr. Dabei sind oft nicht die Wahl des Ausbildungsberufs der Grund für den Abbruch, sondern Hürden und Probleme, die im Laufe der Ausbildung auftauchen. Ärger mit dem Chef, Mobbing der Kollegen, Probleme mit dem Lernstoff in der Berufsschule oder private Probleme sind nur einige Gründe dafür, dass einem die Ausbildung buchstäblich über den Kopf wächst. Auf Hilfe aus dem Ausbildungsbetrieb, von der Familie oder von Freunden können leider nur wenige zurückgreifen. Häufig führt ein Problem zum nächsten, bis man dann soviel Druck hat, dass eine schnelle Lösung her muss – leider ist der einfachste Ausweg meist der Ausbildungsabbruch. Um zu verhindern, dass junge Leute ihre Ausbildung hinwerfen, obwohl ihnen der Beruf eigentlich gefällt, wurde die Initiative VerA gegründet. Sie soll Ausbildungsabbrüche verhindern und Jugendliche in der Berufsausbildung stärken. Dabei ist es nicht notwendig, dass sich die Probleme bereits auftürmen. Sobald die Ausbildung in Gefahr gerät, möchte VerA Hilfe bieten. Dabei können sich nicht nur Auszubildende an die Initiative richten, sondern auch Ausbildungsbetriebe, Berufsschullehrer und Eltern.
Was ist VerA?
VerA ist eine Initiative des Senior Experten Service (SES). Seit 1983 leistet der SES mit ehrenamtlichen Fachleuten im Ruhestand Hilfe zur Selbsthilfe in kleinen und mittleren Unternehmen. „Ursprünglich konzentrierten sich die Unterstützungsangebote auf die wirtschaftliche Entwicklung“, so Dr. Susanne Nonnen, Geschäftsführerin des SES in Bonn, und fügt hinzu: „Bei unseren Auslandseinsätzen haben wir uns in den letzten zehn Jahren immer stärker auf Bildung und Weiterbildung konzentriert, unsere Senior Experten helfen zum Beispiel, die Qualität der betrieblichen Ausbildung im Ausland zu verbessern.“
Aber auch in Deutschland gibt es mittlerweile SES-Projekte im Bildungsbereich – wie z. B. VerA.
Wie hilft VerA?
VerA bringt die Auszubildenden mit geeigneten Senior Experten zusammen, die dann ein festes Tandem bilden. Gemeinsam legen sie fest, was sie durch ihre regelmäßigen Treffen erreichen möchten. Die Senior Experten werden mit einer zweitägigen Schulung auf die Arbeit als Ausbildungsbegleiter vorbereitet. Es kommt aber nicht nur auf fachliche Fähigkeiten an. Zusätzlich ist vor allem soziale Kompetenz wichtig, Gespür für den Umgang mit Jugendlichen.