Trinkwasserhygiene bestmöglich erhalten

Stagnationsspülungen an Spülkästen

Die Verunreinigung von Trinkwasser ist eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit. Potentielle Ursachen dafür gibt es viele, unter anderem können sich durch Stagnation des Trinkwassers in den Leitungen Keime und Bakterien schnell vermehren. Ein regelmäßiger Wasseraustausch minimiert dieses Risiko – zudem ist der Betreiber einer Trinkwasserinstallation zur Aufrechterhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs verpflichtet.

Keime im Trinkwasser werden nur zum Problem, wenn sie sich aufgrund guter Wachstumsbedingungen stark vermehren. Dazu zählen länger andauernde Stagnationen, Wassertemperaturen zwischen 25 und 50 °C sowie mangelnde Wartung von Bauteilen in Trinkwasserinstallationen. Einige dieser Gefahren lassen sich, wie im vorherigen Beitrag ebenfalls beschrieben, durch entsprechende Maßnahmen vermeiden: Tatsächlich müssen Planer und SHK-Installateure die Voraussetzungen für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasseranlage bereits in der Planungs- und Ausführungsphase schaffen. Jedoch kann die hygienische Sicherheit auch durch unvorhersehbare Nutzungsunterbrechungen gefährdet werden, beispielsweise im Rahmen von Modernisierungsarbeiten. Hersteller wie Geberit haben passende Lösungen im Gepäck.

Hygienespülung im Unterputzspülkasten

Für Bausituationen in privaten sowie öffentlichen und halböffentlichen Sanitärräumen, in denen die Installation eines WCs geplant und eine separate Installation zur Absicherung der Trinkwasserhygiene nicht gewünscht ist oder keinen Platz hat, ist die in den Unterputz-Spülkasten integrierte Geberit-„Hygienespülung“ geeignet. Sie ist mit einem oder zwei Wasseranschlüssen sowie mit unterschiedlichen Ausstattungen erhältlich. Das Grundmodell verfügt über eine Intervall- und Zeitsteuerung für den regelmäßigen Wasseraustausch, wie auch über eine Digital-I/O-Schnittstelle für die Anbindung an die Gebäudeleittechnik. Die Vollversion bietet zusätzlich eine Volumen- und Temperatursteuerung und die Möglichkeit zur Anbindung an die RS 485. Die Entwässerung erfolgt über die WC-Keramik, somit ist kein zusätzlicher Abwasseranschluss erforderlich. Steuerung, Programmierung und Protokollierung sind per Bluetooth über die „SetApp“ des Herstellers auf dem Smartphone oder Tablet möglich. Dank einer Revisionsöffnung hinter der Betätigungsplatte ist die Hygienespülung für etwaige Wartungsarbeiten gut erreichbar.

Eine weitere Möglichkeit ist die „Hygienespülung mit integriertem Siphon“. Sie lässt sich in die Installationssysteme „GIS“ und „Duofix“ integrieren, ist aber auch für den Massivbau geeignet. Auch mit dieser Lösung ist ein regelmäßiger, vollständiger Wasseraustausch in den Leitungen sichergestellt. Das Modell mit vollem Leistungsspektrum bietet eine Vielzahl von Einstellungen und Programmierungsmöglichkeiten. So sind zum Beispiel zeitgesteuerte Betriebsarten mit Zeit- und Intervallsteuerung dank programmierbarer Spüllogiken möglich. Durch den Einsatz von Temperatur- sowie Volumenstromsensoren können zudem ereignisgesteuerte Betriebsarten mit Temperatur-, Volumen- und Verbrauchssteuerung realisiert werden. Zusätzlich gibt es noch eine Variante ohne Schnittstellen, die die zeitgesteuerten Betriebsarten abdeckt, sowie eine ohne Steuereinheit für die direkte Ansteuerung der Magnet­ventile über die Gebäudeleittechnik. Mithilfe der Geberit „­SetApp“ lassen sich viele Einstellungen und Programmierungsmöglichkeiten der Hygienespülung steuern.

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