Schwarzwälder Qualität aus Fernost

Die Firma Duravit ist in Deutschland seit fast 200 Jahren auf dem Markt. 1817 gründete Georg Friedrich Horn in Hornberg eine Fabrik, die bis 1842 ausschließlich Steingutgeschirr produzierte. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Sanitärprodukte hergestellt, seit 1960 unter dem Markennamen Duravit. Accessoires und Badmöbel ergänzen das Sortiment. Als einer der führenden Hersteller von Design-Bädern operiert Duravit mittlerweile mit über 30 Beteiligungsgesellschaften und ist in nahezu 120 Ländern präsent. Das Unternehmen unterhält Betriebsstätten in Frankreich, Ägypten, der Türkei, China, Tunesien sowie Indien.

Asien und insbesondere China zählen zu den wichtigsten Absatzmärkten weltweit. Bereits 2003 gründete das Hornberger Unternehmen „Duravit China Sanitaryware Co., Ltd“ und erweiterte damit seine Aktivitäten im asiatischen Raum. Das Werk mit Sitz in Chongqing verfügt über eine Produktionskapazität von bis zu 500 000 keramischen Teilen pro Jahr, die hauptsächlich für China sowie den südostasiatischen Markt gefertigt werden.

Um das weitere Potential insbesondere in den Geschäftsbereichen Dusch-WC („SensoWash“) sowie Wannen und Wellness auszuschöpfen, passte Duravit die bestehenden Strukturen an die vorhandene Wachstumsdynamik an: Im Jahr 2012 gründete das Unternehmen „Duravit Sanitaryware Technology Co. Ltd.“ (DST), ein neues, hochmodernes Engineering- und Montagewerk in Shanghai. Als Standort bietet Shanghai viele Vorteile: Zum einen gilt Asien als technologische Heimat der Dusch-WCs. Bereits seit den frühen 1980er Jahren werden Dusch-WCs hier entwickelt und vermarktet; entsprechend qualifiziert sind die lokalen Mitarbeiter und Zulieferer. Zum anderen zählt die Region um das Yangtze-Delta zu den bedeutendsten Industrie-Standorten Chinas. Sie bietet großes Entwicklungspotential und verfügt über gut vernetzte Transportwege.

Modernste Produktion in Shanghai

Auf einer Fläche von 4700 m² sind in Shanghai rund 50 Mitarbeiter in den Bereichen Forschung, Montage, Qualitätsmanagement und Training sowie Kundendienst tätig. Neben spültechnischen Tests führen die Spezialisten vor Ort Belastungsproben sowie Materialprüfungen durch und stellen die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens sicher. Mittels eines global aufgestellten Qualitätsmanagements trägt Duravit dafür Sorge, dass die Produkt- und Prozessqualität den weit über den gesetzlichen Normen liegenden Standards des Unternehmens entsprechen. Für die konkrete Umsetzung sind vor Ort qualifizierte Fachleute verantwortlich, die in permanentem Austausch mit der Unternehmenszentrale in Hornberg stehen. Damit profitiert Duravit von einem großen Know-how im eigenen Hause, das kontinuierlich maximale Qualität und Leistungen sichert. Das Technologie-Zentrum ist nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement), ISO 14 001 (Umweltmanagement) und OSHAS 18001 (Arbeitsschutzmanagement) zertifiziert. Das Produktionswerk in Chongqing trägt zudem das Zertifikat ISO 50 001 (Energiemanagement).

Produkteinführung von „SensoWash i“

Im Werk in Shanghai wird auch die neueste Entwicklung gefertigt: das Dusch-WC „SensoWash i“, das im Rahmen der chinesischen Fachmesse Kitchen & Bath dem Fachpublikum präsentiert wurde. Am Vortag der Messe hatte es bereits eine exklusive Produktshow für geladene Kunden und Händler gegeben – mit einem äußerst positiven Feedback.

„SensoWash i“ ist ein integriertes Dusch-WC „aus einem Guss“, also keine Aufsatz-Lösung, sondern eine Einheit aus Keramik und Funktionsbereich. Es wurde von Philippe Starck entworfen. Konsequent verfolgt er dabei seine Vorliebe für reduzierte Formgebung. Keramik, gebürsteter Edelstahl und exakte Linienführung verbinden sich zu einer formalen Einheit. Damit erweitert Duravit das „SensoWash“-Portfolio um eine High-End-Variante. Bei der Entwicklung des Dusch-WC stand zuerst der Design-Entwurf fest; erst danach begannen die Entwickler bei Duravit damit, eine technisch ausgereifte und verlässliche Lösung zu finden, die es ermöglichte, die erforderlichen Komponenten in dem schmalen Korpus des WC unterzubringen. „Das Resultat ist ein Dusch-WC, dem man seine Funktionalitäten von außen nicht ansieht. Wir haben es geschafft, die komplexe Technik auf allerengstem Raum unterzubringen. Das hat unsere Entwicklungsabteilungen in Hornberg und Shanghai sowie unsere Lieferanten extrem gefordert. Bei der Fertigung der Keramiken z.B. müssen wir mit deutlich niedrigeren Toleranzen als sonst arbeiten, um die Funktionsfähigkeit jedes einzelen WCs sicherzustellen“, resümiert Dr. Frank Richter, der Vorstandsvorsitzende von Duravit bei der Produktpräsentation in Shanghai Ende Mai.

„Wir haben uns sehr lange Zeit für die Forschungs- und Entwicklungsphase genommen, und anschließend die ersten Prototypen langen und ausführlichen Tests unterzogen“, erläutert Dirk Lange, Managing Director Duravit China, in dessen Werk in Shanghai „SensoWash i“ produziert wird. „Wir verkaufen im Premium-Segment; da dürfen wir uns keine technischen Probleme erlauben. Dies gilt auch für die Produktion – hier ist größte Sorgfalt gefordert. Diese beginnt bei der Eingangskontrolle aller Komponenten, geht weiter über geschulte Mitarbeiter, eine saubere Fertigungshalle und endet bei einer Kontrolle jedes einzelnen Dusch-WCs während und nach der Produktion.“

Überzeugendes Innenleben

Der Sitz des neuen Dusch-WC öffnet und schließt automatisch, die Sitztemperatur ist regulierbar und besitzt antimikrobielle Eigenschaften. Vor und nach der Benutzung wird der Duschstab gereinigt, die Düse ist zur Reinigung abnehmbar, das WC verfügt über eine Vorspülfunktion und eine integrierte wassersparende Absaugspülung, unabhängig vom Wasserdruck. Es gibt die Duschfunktionen Gesäßdusche, Ladydusche und eine oszillierende und pulsierende Komfortdusche, wobei die Duschstab-Position justierbar und sowohl die Wassertemperatur als auch die Duschintensität regulierbar sind. Darüber hinaus gibt es eine regulierbare Föhntemperatur, programmierbare Benutzerprofile, ein LED-Nachtlicht, eine Fernbedienung und eine Geruchsabsaugung.

Besonderes Augenmerk hinsichtlich des Designs legte Duravit nicht nur auf das WC selbst, sondern ebenso auf die Fernbedienung, mit der alle Funktionen gesteuert werden. Eindeutige Symbole sorgen für eine intuitive Handhabung und ermöglichen individuelle Einstellungen, die gespeichert und beim nächsten Mal komfortabel abgerufen werden können.

Deutschland muss noch warten

„Bis zur Markteinführung in Deutschland müssen sich Kunden aber noch eine Weile gedulden“, so Albrecht von der Groeben, Leiter Vertrieb International bei Duravit. „Bislang haben wir nur eine bodenstehende Variante für den asiatischen und amerikanischen Markt entwickelt. Die in Deutschland übliche Wandmontage erfordert aufgrund der anderen Rohrführung eine komplett neue Lösung und eine andere Positionierung der technischen Komponenten.“ Vor 2015 wird dies nicht umzusetzen sein.