Hybride Lüftungslösung für Musikschule

Dezentrale Fassadenlüftungsgeräte zur Energieeinsparung

Nach zwei Jahren Bauzeit wurde nun im lettischen Ventspils mit der von Haas Cook Zemrich Studion 2050 entworfenen Musikschule und Konzerthalle „Latvija“ ein zeichensetzendes Bauwerk eröffnet. Die Stadt Ventspils stellte hohe Anforderungen an Akustik und Energieeffizienz. Daher kombiniert das von der Transsolar Energietechnik GmbH entwickelte, hybride Lüftungskonzept eine natürliche Lüftung mit einer zentralen und einer dezentralen Lüftungslösung auf Basis des instationären Systems „PulseVentilation“ der LTG AG.

Für die fassadenseitigen Räume, darunter die akustisch sensiblen Übungsräume erfolgt der Luftaustausch über Öffnungen in der Fensterfront. Bei höherem Luftbedarf kommen die dezentralen Fassadenlüftungsgeräte „FVPpulse“ der LTG zum Einsatz. Sie bieten gegenüber einer Zentrallüftung mehrere Vorteile. Neben dem Wegfall eines Kanalnetzes ermöglichen sie, dass sich jeder Raum individuell und bedarfsgerecht natürlich oder mechanisch lüften lässt. Die Luftmenge stellen die Fassadenlüftungsgeräte dabei genau passend für den jeweiligen Raum bereit. Wie hoch der aktuelle Bedarf ist, erkennt die Regelungstechnik anhand von CO2-Sensoren. Die Raumtemperatur lässt sich ebenfalls individuell für jeden Übungsraum in einem vorgegebenen Bereich einstellen. So kann, trotz stark schwankenden Bedarfs, frische Luft individuell bereitgestellt und dabei die hohen akustischen Anforderungen mit einem geräuschlosen Betrieb erfüllt werden.

Insgesamt kamen circa 80 Geräte des Typs „FVPpulse-B“ für den Einbau im Doppelboden zum Einsatz. Sie kommen im Gegensatz zu konventio­nellen
Fassadenlüftungsgeräten mit nur einer Fassadenöffnung aus, denn sie arbeiten wechselweise im Zu- und Abluftbetrieb. Der Wechsel zwischen „Ein- und Ausatmen“ der Geräte erfolgt etwa alle 15 bis 20
Sekunden und wird über ein Klappensystem ge-steuert.

Der Rhythmus lässt sich den Anforderungen entsprechend anpassen, zum Beispiel um die Wirkung der im Gerät integrierten, hocheffizienten Wärmerückgewinnung mit einem Wirkungsgrad von fast 90 % im Winterbetrieb zu steigern. Da im Gerät statt zweier separater Luftwege für Zu- und Abluft ein größerer, gemeinsamer Kanal genutzt werden kann, werden auch die internen Druckverluste minimiert. Der Ventilator kann in der Regel mit deutlich unter 20 Watt Stromaufnahme betrieben werden. Durch den instationären Betrieb ergibt sich zudem eine besonders komfortable Raumströmung. Für diese Entwicklung wurde die LTG Aktiengesellschaft 2017 mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2019

Dezentrales Schullüftungsgerät

Mit dem Fassadenlüftungsgerät „FVS Eco2School 1000“ bietet die LTG Aktiengesellschaft eine dezentrale Lüftungslösung für größere Klassen- und Seminarräume. Dabei ist die Einhaltung der...

mehr
Ausgabe 07/2020

Mit Frischluft contra Corona

Dezentrale Lüftungsgeräte eröffnen Vorteile

Wolf Hartmann, Vorstandsvorsitzender der LTG Aktiengesellschaft (www.LTG.de), weiß um die Unsicherheit bei Nutzern und Betreibern. „Die meisten wissen: Die Virenlast im Raum lässt sich durch gute...

mehr
Ausgabe 04/2018

Dezentrale Lüftung

Die „recoVAIR“ Geräte von Vaillant zur dezentralen Wohnraumlüftung benötigen bei der Montage lediglich einen Stromanschluss. Ein Kondensatablauf ist nicht erforderlich. Dadurch kann das Gerät...

mehr
Ausgabe 04/2022

Lüftungslösung für Sanierungen

Das „freeAir“-Lüftungssystem von bluMartin eignet sich zum Nachrüsten in Bestandsgebäuden. Das Sanierungsmodul lässt sich mithilfe einer 350 mm Kernbohrung und einer Trockenbauverkleidung in...

mehr
Ausgabe 09/2017

Dezentrale Lüftung

Mit dem dezentralen Lüftungsgerät „Schoolair-V-HV“ erweitert Trox die „Schoolair“ Serie um ein Gerät mit deutlich höheren Volumenströmen und Feuchterückgewinnung. Es reduziert die...

mehr