Gebäudearmaturen-Hersteller behaupten sich in der Krise

Die deutschen Hersteller von Gebäudearmaturen bleiben trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf Kurs. Nach einem guten Jahresauftakt hatten sie Pandemie-bedingt zwei schwache Monate zu verzeichnen. Danach schwenkte die Branche jedoch schnell auf einen Erholungskurs. Vor allem das Inlandsgeschäft erwies sich als Stütze. So wuchs der Inlandsumsatz in den ersten neun Monaten 2020 um insgesamt 4 %. Das Auslandsgeschäft schrumpfte dagegen um 6 %. Insgesamt ging der Umsatz dadurch um 1 % zurück.

„Das Corona-Jahr hat den Herstellern hochwertiger Gebäudearmaturen „Made in Germany“ vielerorts das erfolgreiche Geschäft verhagelt“, bewertet Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des VDMA Gebäudearmaturen die aktuelle Lage.

Seit Juni zeichnet sich jedoch eine deutliche Verbesserung ab. Die Corona-Krise hat dem Megatrend Gesundheit nochmals zusätzlichen Schub verliehen. „Beim Thema „Healthy Living and Working“ sind die deutschen Hersteller von Gebäudearmaturen gut aufgestellt und können mit berührungslosen, vernetzten und wassersparenden Highend-Produkten international punkten“, hebt Burchard hervor. „Digitalisierung, Produkt- und Servicequalität sind die wesentlichen Stellschrauben für den deutschen und internationalen Markt.“

Technische Gebäudearmaturen liegen weiter vorn

In den einzelnen Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze in den ersten neun Monaten 2020 unterschiedlich. Im Bereich Technische Gebäudearmaturen stieg der Umsatz trotz des schlechten Exportgeschäfts noch um 2 %. Bei den Heizungsarmaturen stagnierte zwar das Inlandsgeschäft, dafür liefen jedoch die Geschäfte im Ausland besser, so dass insgesamt ebenfalls ein Plus von 2 % erreicht wurde. Das Schlusslicht bildeten erneut die Sanitärarmaturen, die infolge eines sehr schwachen Auslandsumsatzes insgesamt ein Minus von 3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchten.

Corona bremst Wohnungsbau in Europa

Nach einer aktuellen Schätzung von Euroconstruct, Forschungs- und Beratungsnetzwerk im Bausektor, ist im europäischen Wohnungsbau 2020 mit einem Minus von 8,6 % zu rechnen. Deutschland kommt ebenso wie Nordeuropa, Österreich und die Schweiz vergleichsweise gut durch die Krise.

Nach wie vor gibt es im deutschen Baugewerbe gegenläufige Trends. So bremsen zwar die hohe Verunsicherung der Konsumenten und die steigende Arbeitslosigkeit die Kauflaune. Auf der anderen Seite gelten Immobilien als sichere Wertanlage. Investitionen ins eigene Zuhause sind beliebt. Der Trend zum Home-Office trägt dazu bei, dass dem Industrie- und Bürogebäudebau auf lange Sicht schwierige Zeiten bevorstehen.

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