Fachbetrieb werden lohnt sich
Tank- und Technik-Check in Bielefeld
Rund 500 Trainings hat die IWO Akademie alleine 2011 durchgeführt. Auch 2012 bietet die Weiterbildungs-Akademie des Instituts für Wärme und Oeltechnik e. V. wieder zahlreiche Veranstaltungen an. Dabei können Teilnehmer unter 30 verschiedenen Trainings und Schulungen wählen. Eines dieser Fortbildungsangebote ist das Praxistraining „Tank- und Technik-Check“, in dem die Handwerker fit in der Technik und Argumentation rund um die Heizöllagerung gemacht werden. Die SHK Profi-Redaktion nahm am 24. April 2012 an der Veranstaltung im Parkhotel Milser Krug, Bielefeld, teil.
Nichts ist so alt, wie das Wissen von gestern, nichts gefährlicher als Fach-Wissen, das längst überholt ist. Gerade mit Sicht auf die Rechtssicherheit kann ein „Das habe ich nicht gewusst“ für den Fachhandwerker teuer werden. Mehr-Wissen kann sich jedoch auch lohnen. So stellte Friedhelm Stube, Technik-Trainer der IWO Akademie, gleich zu Beginn des „Tank- und Technik-Check“-Seminars bei der Bielefelder Veranstaltung am 24. April 2012 heraus, dass man Fachbetrieb werden sollte.
Ca. 6 Mio. Ölheizungen gibt es laut Friedhelm Stube insgesamt in Deutschland. 1,5 bis 2 Mio. Anlagen werden wiederkehrend geprüft. Aber um 4 Mio. Anlagen, die außerhalb von Wasserschutzgebieten liegen, oberirdisch sind und zwischen 1000 und 10 000 l liegen, kümmert sich im Moment keiner.
Es wird aber eine Bundesverordnung kommen, mit der dann diese 4 Mio. Anlagen einer zehnjährigen Prüfpflicht unterliegen. Ab 2013 gilt zudem eine bundesweite Fachbetriebspflicht für oberirdische Anlagen > 1000 l. „Das heißt, wir kriegen 4 Mio. Anlagen in die Prüfpflicht, die bisher nicht geprüft wurden. Um die sich, Hand aufs Herz, seit 30 Jahren kein Mensch gekümmert hat. Da ist Panik angesagt, bei den Betreibern insbesondere“, weiß Friedhelm Stube zu berichten.
Für die Fachbetriebe zeichnen sich dadurch gute Zeiten ab. Es werde laut Stube mit den ältesten Anlagen begonnen – also ca. 400 000 Anlagen im Jahr, die geprüft werden müssen und die bestimmt nicht alle mängelfrei sind. Es gebe somit einiges zu tun und wenn es nur die Installation eines Heberschutzventils sei, denn das Heberschutzventil wird Pflicht, wenn es denn zu einem Ausheber kommen kann.
„Diese 10 Jahrespflicht kommt und es ist für alle Fachbetriebe eine große Chance“, berichtet Fachreferent Friedhelm Stube und er ergänzt: „Also mein Appell an Sie, wer heute nicht Fachbetrieb ist, der sollte sich ernsthaft darüber Gedanken machen oder es sein lassen, an diesen Anlagen zu arbeiten.“
Technik und Argumente
Nachdem der IWO-Experte den Teilnehmern die aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen vermittelt hatte, stieg er in die Technik ein. An Beispielen zeigte er auf, zu welchen Problemen es bei der Heizöllagerung kommen kann. Die dazugehörende Instandsetzung sowie Tipps und Kniffe lieferte er anschließend gleich mit. Dabei legte er den Handwerkern die Checkliste für den Tank- und Technik-Check, die in den Seminarunterlagen beigefügt ist, wärmstens ans Herz. Wenn der Kunde per Unterschrift die Mängel auf der Checkliste zur Kenntnis nimmt, ist der Handwerker aus der Verantwortung raus.
Technisches Wissen zu besitzen, ist das eine, es zu vermitteln, jedoch eine ganz andere Sache. Das Besondere an allen Trainings der IWO Akademie (www.iwo-akademie.de) ist daher, dass die Trainer in allen Schulungen mit den Teilnehmern auch üben, wie sie ihr Fachwissen an den Kunden bringen. Um die Fachhandwerker bei der Veranstaltung in Bielefeld fit beim Argumentieren zu machen, gab Referent Kai Tiburski Hinweise, was zu beachten ist. Tipps, wie man seine Kunden zu Stammkunden macht, gehörten ebenso zu seinem Repertoire, wie Kniffe für das Verkaufsgespräch. Dabei zeigte er auf, dass Kunden häufig aus dem Bauchgefühl kaufen – demnach sollte man nicht nur technische Details aufzählen, auch der emotionale Aspekt sollte nicht zu kurz kommen.