Die Energiewende braucht das Handwerk
SHK-Handwerkertage 2013 in Köln
„Sanremo“ als attraktives Ziel
Ohne das Handwerk ist die Energiewende, zumindest was Gebäude betrifft, nicht machbar. So könnte kurz formuliert das Fazit der am 27. und 28. September 2013 veranstalteten SHK-Handwerkertage lauten. Die von Wilo mit den Partnern Oventrop, Reflex, Uponor, Stiebel Eltron und Zehnder durchgeführte Veranstaltung lockte rund 650 Teilnehmer nach Köln. Im Mittelpunkt der siebten SHK-Handwerkertage standen neben den Grußworten von Fachverband und VdZ, die Vorträge der Veranstalter.
Die Konjunkturerwartungen sind positiv, wie Hans-Joachim Hering, NRW-Landesinnungsmeister, ausführte. Donat Feser vom Heizkörper- und Lüftungsspezialisten Zehnder betonte, dass bei der heutigen luftdichten Bauweise für jedes Gebäude ein Lüftungskonzept erstellt werden müsse. Denn 20 % der Wohnungen wären von Schimmel befallen. Eine Lüftungsanlage, die den Mindestluftwechsel sicherstelle, bedeute hier nicht nur Abhilfe, sondern zudem ein Umsatzwachstum von rund 10 % jährlich. Christian Kruse, Verkaufsleiter Stiebel Eltron, ging insbesondere auf das Thema Wärmepumpen ein und mahnte: „Lassen Sie es nicht zu, dass alle neuen Geschäftsbereiche von anderen Gewerken wahrgenommen werden.“ Dr. Michael Heppelmann, aus dem Bereich Forschung und Entwicklung von Reflex erläuterte vermeintliche „Schattenprodukte“ für die Druckhaltung und Entgasung, die meist unbemerkt vom Nutzer im Hintergrund ihre wichtige Arbeit verrichten.
Bernhard Schau von Oventrop führte an, dass 77 % der Heizungsanlagen nur unzureichend effizient seien. Dies betreffe sowohl Alt- als auch Neuanlagen. Insbesondere beim hydraulischen Abgleich gebe es noch Nachholbedarf. Außerdem würde noch lange nicht jede Brennwertanlage auch im Brennwertbereich betrieben. Michael A. Heun, Leiter der Uponor Academy, führte insbesondere die Gründe für fehlende Sanierungs-Investitionen auf. Dazu zählte er die Unentschlossenheit der Eigentümer sowie eine Unter- bzw. Überberatung. Zudem käme es beim Kunden zu Unsicherheiten durch zu viel Eigenrecherche, unklare Empfehlungen bei Systemen und Produkten und nicht zuletzt eine unzureichende Qualifizierung der Akteure. Hier könne mit Schulungen abgeholfen werden. Zum Abschluss der Fachvorträge mahnte Peter Stamm, Generalvollbemächtiger der Wilo SE, „Sanremo“ sei ein attraktives Ziel. Damit meinte er nicht den italienischen Ort an der Riviera, sondern die drei Aufgaben „SANieren, REnovieren und MOdernisieren“. So konnte Stamm nur mit der Aufforderung schließen: „Mehr zu tun.“