Deutsche Wärmekonferenz 2019

Am 24. September 2019 trafen sich rund 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien in Berlin zur 10. Deutschen Wärmekonferenz. Organisiert durch den Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH; www.bdh-koeln.de), dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK; www.zvshk.de) und der DG Haustechnik (www.dg-haustechnik.de) gingen die Teilnehmer der Frage nach, wo es mit der Wärmewende hingeht.

Einigkeit zum Klimapaket

Unter den zahlreichen Referenten und Teilnehmern der Diskussionsrunden war man sich im Grunde einig: Das Klimapaket der Bundesregierung ist ein richtiger Schritt. Doch wo geht die Reise hin und wie soll die Wärmewende gelingen? Darüber herrschte weniger Einigkeit. Gerade die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE; www.bee-ev.de), Dr. Simone Peter, forderte den schnellstmöglichen Umstieg auf Erneuerbare Energien und sah sich dabei aus zahlreichen Mündern mit der Frage konfrontiert, wie dies denn in aller Kürze gelingen solle. Der Präsident des BDH, Uwe Glock, stellte die Umsetzbarkeit in Frage und rechnete vor: Umgesetzt auf die aktuellen Energieanforderungen hieße das eine Verzehnfachung von PV und Windrädern. Dabei waren die Speicherung der Energie und der Ausgleich der naturgegebenen Schwankungen noch nicht berücksichtigt.

CO2-Einsparungen

Einen anderen Ansatz verfolgten die veranstaltenden Verbände BDH, ZVSHK und DG Haustechnik. Laut eigener Angaben herrsche ein Modernisierungsstau vor. Von den 21 Mio. Heizungsanlagen in den deutschen Ein- und Zweifamilienhäusern sei eine Großzahl veraltet und ineffizient. Würden die in den deutschen Heizungskellern schlummernden 12. Mio. Altkessel auf einen Schlag ausgetauscht, kämen immerhin 31 Mio. t CO2 Minderung pro Jahr zustande. Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK, sah trotz Fachkräftemangels für das Handwerk keine Kapazitätsprobleme bei einer möglichen Auflösung des Modernisierungsstaus: Der Kunde vergäbe nur einen Auftrag – Bad oder Heizung.

Schnelle Umsetzung beim Klimapaket

Auch wenn das Klimapaket ein wichtiges Zeichen sei, jetzt gelte es weiter zu handeln. Uwe Glock (BDH) forderte die Politik dabei auf, schnell in die Umsetzung zu gehen. Er sprach dabei von einem Zeitfenster von maximal 12 Monaten. Auch Michael Hilpert (ZVSHK) warb um schnelles Handeln. Er gab zu bedenken, dass viele Leute schon jetzt mit dieser Diskussion überfordert seien. Mit Blick auf das Handwerk verlangte er nach verbindlichen Voraussetzungen, nach denen das Handwerk seine Kunden beraten könne. Dabei schlug er eine Diskussion über diese Voraussetzungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit hinter verschlossenen Türen vor.

 

Fazit

Die Wärmekonferenz stand ganz im Zeichen des wenige Tage zuvor bekanntgegebenen Klimapakets der Bundesregierung. Begrüßt, jedoch um eine schnelle Umsetzung bittend, warben viele Sprecher um eine technologieoffene Umsetzung des Pakets. Man dürfe effiziente und bewährte Technologien nicht generell außen vorlassen. Dabei können auch grüne Energien in Systemen fossiler Energieträger genutzt werden, so könnten die bewährten Anlagen zumindest als Reserve bei Versorgungsengpässen genutzt werden.

Info

Einen Link zu einem PDF mit den Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 finden Sie nachfolgend: 
https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975226/1679914/e01d6bd855f09bf05cf7498e06d0a3ff/2019-10-09-klima-massnahmen-data.pdf?download=1

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