Badoasen statt Wirtschaftswüste
Das Bad ohne Grenzen schaffenDie Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat kurz vor Weihnachten 2008 einen neuen Tiefpunkt erreicht. So manch einer fühlt sich bereits in der heraufbeschworenen Wüstenstimmung verloren. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Sich vom Ruf des Pleitegeiers einschüchtern lassen oder sich zum nächsten wirtschaftlichen Wasserloch vorarbeiten und daraus eine Badoase ohne Grenzen für Ihre Kunden zu schaffen.
Zwar fühlen sich heute auch 70jährige, meist ganz zu Recht, noch nicht zum „alten Eisen“ gehörig. Doch empfinden diese ebenso wie jüngere Menschen Bäder ohne Barrieren als komfortabel und angenehm. Auch dass viele Einrichtungen eines Bades bislang für Kinder eher als Barriere, denn als nutzerfreundliches Ambiente zu werten waren, wird oft vergessen.
Barrierefrei und Design
Als Nachteil eines barrierefreien Bades wird oft angeführt, dass gesunden Menschen das Gefühl vermittelt wird, sie seien schon gebrechlich. Zudem werden oft die sperrig wirkenden Handläufe als unschön empfunden und nur dann als sinnvoll angesehen, wenn Menschen ohne diese Hilfen ein Bad nicht mehr benutzen können. Bodenebene Duschen haben sich dagegen bereits durchgesetzt und sind in Neubauten quasi Standard.
Argumente gegen das Stimmungstief
Das Wohnen ohne Grenzen wird kurz- bis mittelfristig zu einem der bedeutendsten Themen am Bau. So sollte sowohl beim Neubau als auch in der Sanierung bereits jetzt darauf geachtet werden, dass spätere Nutzergenerationen ohne weiteren aufwendigen Umbau das Bad in allen Lebenslagen nutzen können. Die Nachrüstbarkeit zum wirklich barrierefreien Bad mit allen notwendigen Handläufen und Sitzmöglichkeiten für Waschplatz und Dusche sollte gewährleistet sein.
Ausgezeichnete Produkte
Es gibt in der Zwischenzeit eine ganze Reihe von Produkten, die für die Schaffung eines barrierefreien Bades geeignet sind. So wurden unlängst der „Twinline“ von Artweger, eine Kombination aus Badewanne und Dusche, und der Duschabtrennung „Maxima Diviso“ des Badspezialisten Saniku das Siegel der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik (www.gerontotechnik) verliehen. Dieses Label erhalten hochwertige Produkte, die vor allem von der Generation 50plus bequem und sicher zu nutzen sind.
Bei der Bad-Dusch-Kombination „Twinline“ (www.artweger.de) wurde besonders die Kombination von Badewanne und Duschfunktion in Verbindung mit der niedrigen Einstiegshöhe gelobt. Der geringe Patzbedarf und die gute Einsatzmöglichkeit gerade in kleinen Badezimmern sowie der komfortable Einstieg durch die Duschtür auf den ebenen Wannenboden wurden besonders positiv bewertet. Die Idee mit dem Sitz in der Wanne zur Erleichterung der Körperpflege stieß bei den Testpersonen auf breite Zustimmung.
Die Duschabtrennung „Maxima Diviso“ (www.saniku.de) fällt durch ihre teilbaren Türen auf. Mit nur einem Handgriff lassen sich die durchgehenden Elemente teilen. Werden die oberen Flügel zur Seite geklappt, kann man z. B. während der Nutzung Badutensilien anreichen, ohne dass der Raum unter Wasser gesetzt wird. Auch Hilfestellungen für Kinder oder ältere Menschen sind mit dieser flexiblen Türlösung besonders einfach zu leisten. Da die Duschabtrennung als bodenebene Ausführung bis zu einer Breite von 1200 mm konzipiert ist, wird damit auch der Ein- und Ausstieg leicht gemacht. Die Duschabtrennung kann als Ecklösung, als Schwingtür mit fester Seitenwand oder als Schwingtür für Nischen gewählt werden.
Ein Konzept mit Zukunft
Auch die Messe Essen findet, dass das Thema „Bad ohne Grenzen“ Zukunft hat. Sie plant gemeinsam mit der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik, eine Messeveranstaltung unter dem Motto „Leben plus Komfort“ vom 26. bis 29. Mai 2009 auszurichten. Ziel ist es u.a., Handel und Handwerk ein noch besseres Gespür für die bevorstehenden Änderungen, die die Alterung unserer Gesellschaft mit sich bringt, zu vermitteln. Auch andere glauben an das Messekonzept. So haben Unternehmen wie Kaldewei und Grohe ihre Teilnahme bereits zugesagt.
Diese Messe kann zu einem weiteren Mosaikstein für die weite Verbreitung von „Bädern ohne Grenzen und Barrieren“ werden und so quasi Teil eines inoffiziellen Konjunkturprogramms werden, das Bäder attraktiver und bequemer nutzbar macht.
Es scheint mehr wirtschaftlich nutzbare und attraktive Oasen zu geben, als mancher glaubt. Badezimmer sind solche. Hier kann in ein Stück Zukunft investiert werden, das sowohl dem Kunden als auch der SHK-Branche nutzt. Es ist auch kurzfristig verfügbar, bietet Zinsen in Form von Erholungswert und bietet Rendite in Form von Wohlbefinden – ganz anders als manche Aktie in der letzten Zeit.