BRG-Studie:
Absatzkanäle im Heizungsbereich

Großhandel bleibt wichtiger Partner Neue Trends zu Flächenheizung & Wärmepumpen

Eine aktuelle Studie, die sich mit den Strukturen und Vertriebswegen im deutschen Heizungs-Markt auseinandersetzt, kommt zum Ergebnis, dass der Großhandel nach wie vor ein wichtiger Partner des Handwerks ist und ggf. zukünftig noch an Bedeutung gewinnen kann. Auftraggeber der durch das britische Unternehmensberatungs- und Marktforschungsunternehmen BRG durchgeführten Studie war der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik e.V. (DG Haustechnik).

Trotz neuer, herausfordernder Trends im Heizungs-Markt, wird der Großhandel auch in Zukunft umsatzstärkster Absatzkanal bleiben und somit als Partner des Handwerks seine Stellung im Markt behalten. Dies geht aus einer aktuellen Studie des britischen Unternehmensberatungs- und Marktforschungsunternehmens BRG hervor, die sich mit den Strukturen und Vertriebswegen im deutschen Heizungs-Markt auseinandersetzt. Für die nächsten fünf Jahre prognostizieren die Marktforscher für viele Produkte positive Wachstumsraten. Sarah Phieler, verantwortliche Studienleiterin bei BRG, erklärte dazu im Rahmen eines Pressegesprächs: „Der Großhandel ist als Partner des Handwerks sehr bedeutend. Er bringt zuverlässig Qualität, Sicherheit und herstellerunabhängige Produktvielfalt über den Handwerker zum Verbraucher, ist in den Wachstumsfeldern sehr gut aufgestellt und profitiert von vielen neuen Trends.“

Studie zum deutschen Heizungs-Markt 

Im Auftrag vom Deutschen Großhandelsverband Haustechnik e.V. (DG Haustechnik) untersuchte BRG den deutschen Heizungs-Markt hinsichtlich aller Produkte der Haustechnik im Bereich Heizung, Lüftung und Warmwasser, sowohl im Wohn- als auch Nicht-Wohnbereich unter Ausschluss der Installationstechnik (Rohre, Isolationsmaterial, etc.). Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Ware über die Partnerschaft von Handwerk und Großhandel ihren Weg in die deutschen Haushalte findet: So werden wertseitig rund 50 % der Ware deutscher Markenhersteller über den Großhandel vertrieben, welcher seine Ware zu nahezu 100 % direkt an das Handwerk abgibt. Bei den Wärmeerzeugern, dem umsatzstärksten Segment, ist neben dem Großhandel der Direktvertrieb der zweitstärkste Absatzkanal. Für einzelne Produkte, wie Heizkörper, stellt auch der Baumarkt einen nicht unwesentlichen Vertriebskanal dar, während das Internetgeschäft sowie der Einzelhandel im Heizungsbereich grundsätzlich nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Kaum Änderungen erwartet 

Diese Strukturen werden sich laut BRG in den nächsten Jahren vermutlich nur wenig ändern. In Folge von Energiewende und Modernisierungsprozessen werden aber neue Trends und Wachstumssegmente erwartet, die Auswirkungen auf die zukünftige Marktentwicklung haben. „Man sieht, dass es wachstumsstarke Großhandel-affine Produkte gibt, die verstärkt dazu beitragen, dass der Großhandel weiterhin wichtigster Absatzkanal bleibt“, erläutert Sarah Phieler. So werden beispielsweise Umwälzpumpen, Warmwasser und Heizkessel zu großen Teilen über den Großhandel vertrieben.

Trend: Zentral-/Blockheizung & Fernwärme 

Ein weiterer Trend, der zu erkennen ist, geht in Richtung Zentral-/Blockheizung und Fernwärme. So weisen Flächenheizungen inzwischen ein jährliches Durchschnittswachstum von 3,8 % auf. „Auch bei einem Trend zur Flächenheizung werden Heizkessel aber immer einen gewissen Anteil ausmachen, da sie nach wie vor effiziente und flexible Wärmeerzeuger und in bestimmten Fällen die bessere Wahl sind“, so Benedikt Mahr, Vorsitzender des DG Haustechnik. „Wir gehen auch davon aus, dass in dem traditionellen Feld der Heizkessel nach dem gegenwärtigen Austauschloch wieder eine Absatzsteigerung folgen wird: auch qualitativ hochwertige Heizkessel sollten nach etwa 20 Jahren ausgetauscht werden – aufgrund der Investitionen, die in diesem Bereich in den letzten zwei Jahrzehnten getätigt wurden, sehen wir hier in den nächsten Jahren einiges auf uns zukommen“, ergänzt Sarah Phieler.

Sinkende Preise bei Wärmepumpen 

Im Bereich Wärmepumpen gibt es bisher einen relativ hohen Anteil des Direktvertriebs, doch die zunehmende Standardisierung sollte in den nächsten Jahren nicht nur zu sinkenden Preisen sondern auch zu einer Verschiebung in Richtung Großhandel führen. Die Warmwasser-Gruppe entwickelt sich parallel zum Wärmeerzeugermarkt. Hier geht der Trend hin zu kollektiven, multivalenten Speichern und Frischwassermodulen. Im Bereich Komponenten werden Membrandruckausdehnungsgefäße und Pumpen zunehmend in den Wärmeerzeuger integriert, so dass Komponenten für den Austausch das Gros des Großhandel-Geschäfts sind.

Ausblick 

„Die Studie zeigt, dass der Großhandel als Partner für das Handwerk und Garant für Qualität, Sicherheit und Gewährleistung auch in Zukunft unverzichtbar bleibt. Zusätzlich bauen wir gerade unsere Beratungsleistungen konsequent weiter auf, z.B. mit einem neuen System zur Kalkulation und Beratung nach der neuen ErP-Richtlinie; Leistungen, die über das Handwerk letztlich dem Endkunden zugutekommen. Großhandel und Handwerk – das bleibt ein Erfolgsmodell“, erklärt Benedikt Mahr.

DG Haustechnik

Der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik e.V. – kurz „DG Haustechnik“ – versteht sich als Sprachrohr der deutschen Fachgroßhändler aus den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung und Klima. Im Verband, dessen Ursprünge bis in das Jahr 1900 zurückreichen, sind derzeit bundesweit 66 deutsche Großhändler in mehr als 1100 Betriebsstätten organisiert, die ihre Produkte an das Fachhandwerk vertreiben. In ca. 750 Fachausstellungen werden die neuesten Badtrends und Anwendungen wie auch energieeffiziente Anlagen zum Heizen und Kühlen präsentiert. www.dg-haustechnik.de

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