2. Forum „Digitalisierung der Heizungsbranche“

200 Teilnehmer in Allendorf

Die Digitalisierung nimmt auch in der SHK-Branche immer mehr Fahrt auf: Marktgegebenheiten ändern sich, neue Unsicherheiten bzw. Gefahren tauchen auf, aber es bieten sich auch neue Möglichkeiten. Ein schwierige Lage, die Handwerk, Hersteller und Handel gleichermaßen betrifft. Viessmann lud daher am 6. und 7. September 2016 am Unternehmensstandort in Allendorf zum Forum „Digitalisierung der Heizungsbranche“ zum Branchenaustausch ein.  

Bereits im Juni dieses Jahres veranstaltete Viessmann das erste Forum „Digitalisierung der Heizungsbranche“ und traf damit genau den Nerv vieler SHK-Handwerker. Nach der starken Resonanz und der Vielzahl der Anmeldungen entschied sich Viessmann dazu, das Forum zu einer Reihe auszubauen. Am 6. und 7. September 2016 trafen sich somit erneut zahlreiche Fachhandwerker, Vertreter des Herstellers Viessmann sowie die Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Allendorf am Firmenstandort.

Sicht der Branche

Joachim Janssen (Chief Executive Officer, Viessmann) eröffnete die Veranstaltung und stellte heraus: „Die Digitalisierung ist bereits in aller Munde.“ Jeder setze sich bereits in allen Bereichen des täglichen Lebens damit auseinander. Einher ginge diese Entwicklung mit einer Umorientierung: Es werde nicht mehr in Produkten gedacht sondern in Lösungen. Viessmann sehe diese Entwicklung auch als große Chance.

Wie die Gegebenheiten sich aus Sicht der Industrie darstellen, zeigte Maximilian Viessmann  (Chief Digital Officer) auf. Anhand von Beispielen der Unternehmen Uber (www.uber.com), airbnb (www.airbnb.de), Amazon (www.amazon.de) und Facebook (www.facebook.com) skizzierte er veränderte Strategien und Geschäftsmodelle. Dabei gab er auch einen Ausblick, wie sich das Handwerk positionieren kann.

Andreas Lücke, der Hauptgeschäftsführer des BDH, präsentierte mit welchen Maßnahmen der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie auf die Digitalisierung reagiert. So habe der Verband eine Arbeitsgruppe, die sich mit den Entwicklungen beschäftigt. Der Verband müsse sich mit den Dingen befassen, die die Branche bewegt. Dabei warnte Lücke davor, dass die momentanen Marktveränderungen nicht die Partnerschaft zwischen Industrie und Handwerk stören dürfe.

Elmer Esser, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, unterstrich auch den partnerschaftlichen Ansatz. Man müsse die Herausforderung gemeinschaftlich angehen, so Esser, aber: „Das Handwerk will ernstgenommen werden.“ Der ZVSHK sei ein starker Verbund freier Unternehmer und so solle es auch bleiben. Bei allen neuen Vertriebsmodellen solle man nicht vergessen, dass ein wesentliches Merkmal der SHK-Produkte sei, dass sie von Fachleuten eingebaut werden müssen. Esser stellte nachfolgend die vielfältigen Angebote für Innungsmitglieder vor, die der ZVSHK mit Blick auf die Digitalisierung anbietet. Ein Drittel der Betriebe verfüge jedoch noch immer nicht über eine eigene Homepage, obwohl diese mit Hilfe des ZVSHK in wenigen Minuten erstellt werden könnte.

Fazit

Bei der zweitägigen Veranstaltung stand der Austausch im Mittelpunkt. Sowohl bei den Vorträgen als auch bei den Workshops konnten sich die Teilnehmer mit den Möglichkeiten der Digitalisierung auseinandersetzen. Viessmann (www.viessmann.de) präsentierte Lösungen, die heute und in Zukunft zur Verfügung stehen: die Internetschnittstelle „Vitoconnect 100“, „ViCare App“ für den Anlagenbetreiber und „Vitoguide“ für den Fachhandwerker. Die Themen Datenschutz und -sicherheit wurden ebenfalls behandelt.

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