Leitfaden für optimale Leistung und Langlebigkeit

Regelmäßige Reinigung dezentraler Lüftungsanlagen

Dezentrale Lüftungsgeräte garantieren frische, saubere und gesunde Luft in Innenräumen. Ihre mitunter wichtigste Aufgabe ist die Entfeuchtung der Raumluft. Verschmutzte Ventilatoren, Filter oder andere Bauteile bewirken allerdings, dass der Luftvolumenstrom abnimmt. Dann wird die verbrauchte Luft nicht mehr zuverlässig abgeführt. Eine regelmäßige Reinigung der Anlage und ihrer Komponenten ist unverzichtbar, um von den Vorteilen dezentraler Lüftungsanlagen langfristig profitieren zu können.

Wer seine Lüftungsanlage nicht in den empfohlenen Intervallen reinigt, nimmt damit nicht nur eine reduzierte Systemleistung in Kauf. Ein verschmutztes Lüftungsgerät lässt den Eigenschall auch höher wahrnehmen als er eigentlich ist, womit die Anlage im Betrieb unnötig lauter erscheint.

Mangelnde Reinigung führt dazu, dass der geringe Luftvolumenstrom weniger CO2 abtransportiert und auch Luftfeuchtigkeit und Schadstoffe aufgrund des fehlenden Luftaustausches nicht mehr optimal aus dem Raum abgeführt werden. In der Folge kann die mit CO2, Feuchtigkeit und Schadstoffen angereicherte Luft zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen.

Außerdem begünstigt die hohe Luftfeuchtigkeit die Bildung von Kondenswasser und Schimmel an kalten Oberflächen. Grundsätzlich sollten daher die einzelnen Bauteile der Lüftungsanlage nicht feucht werden. Deshalb ist besonders im Winter darauf zu achten, dass die Innenraumtemperatur nicht mehr als vier Grad sinkt.

Die regelmäßige Reinigung der dezentralen Lüftungsanlage sorgt demnach nicht nur für eine gleichbleibend hohe Luftqualität in Innenräumen, sondern trägt auch dazu bei, Gesundheitsrisiken zu verringern.

 

Sechs Schritte zur Reinigung der kontrollierten Wohnraumlüftung

Die Reinigung einer dezentralen Lüftungsanlage ist unkompliziert und kann ohne Fachkenntnisse durchgeführt werden. Der folgende Ablauf zeigt, wie es in wenigen Minuten gelingt:

1. Schritt: Abnehmen und Reinigen der Innenblende

Zunächst muss die Innenblende entfernt und mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Auf aggressive Reinigungsmittel sollte dabei verzichtet werden, um die empfindliche Oberfläche zu schonen.

2. Schritt: Reinigung des Filters

Der Filter wird aus der Grundplatte entnommen. Je nach Typ (Staub-, Fein-, Pollen- oder Aktivkohlefilter) empfehlen sich unterschiedliche zeitliche Abstände:

Der Staubfilter sollte alle sechs Monate ausgewaschen und wiederverwendet werden. Ein Wartungsintervall ist entsprechend bei vielen Lüftungsreglern hinterlegt. Häufig lohnt es sich, auch vorher einmal den Filter zu checken, da der Verschmutzungsgrad stark von der Lage des Gebäudes abhängt. Lüftungsgeräte an viel befahrenen Straßen oder am Feldrand, müssten gegebenenfalls schon vor den sechs Monaten gereinigt werden. Der Fein- und Pollenfilter sollte besonders in der Pollenflugzeit einmal im Monat ausgetauscht werden. Der Aktivkohlefilter ist je nach Belastung einmal alle vier bis sechs Monate auszutauschen.

3. Schritt: Reinigung des Wärmespeichers und Ventilators (Empfehlung: mind. 1 x im Jahr)

Um den Wärmespeicher reinigen zu können, muss er zunächst aus der Wandeinbauhülse entnommen werden. Der Wärmespeicher kann unter fließendem Wasser gereinigt werden, wobei er nicht spülmaschinenfest ist. Er lässt sich auch durch Aussaugen oder mit Hilfe von Druckluft effizient säubern. Es wird empfohlen den Wärmespeicher je nach Verschmutzungsgrad mind. 1x im Jahr zu reinigen. Der Ventilator hingegen ist ausschließlich trocken zu reinigen, z. B. durch Abstauben mit einem Pinsel.

4. Schritt: Reinigung der Wandeinbauhülse

Die leere Hülse kann mit einem feuchten Tuch ausgewischt werden. (Empfehlung: 1 x  im Jahr)

5. Schritt: Reinigung des Außenabschlusses

Außenabschlüsse schützen das in der Wandeinbauhülse eingelassene Lüftungssystem vor den verschiedensten Wettereinflüssen. Für die Reinigung der Wetterschutzhauben genügt es, die Abdeckung nass abzuwischen und bei Bedarf das Schutzgitter zwischen den Lamellen zu reinigen.

Für die jährliche Reinigung des Außenabschlusses speziell in der Fensterlaibung muss zunächst das Laibungsgitter entfernt werden. Auch der Flachkanal sollte anschließend mit einem feuchten Tuch gereinigt werden.

6. Schritt: Wiedereinbau der Lüftungskomponenten in umgekehrter Reihenfolge

Nachdem die Keramik des Wärmespeichers wieder vollständig getrocknet ist, kann dieser wieder leicht in die Wandeinbauhülse eingeschoben werden. Anschließend wird das Leitwerk (falls vorhanden) wieder am Ventilator befestigt und so weit in die Wandeinbauhülse geschoben, bis sich der Wärmespeicher wieder am Anschlag der Wandeinbauhülse befindet. Wichtig ist, dass das Schutzgitter des Ventilators beim Einschieben zum Innenraum zeigt. Um den Ventilator wieder in Betrieb zu nehmen, muss der Busstecker wieder befestigt werden. Eine vorher gesetzte Markierung erleichtert die korrekte Positionierung des Steckers (Paarbetrieb muss gewährleistet sein). Nach dem Einsetzen der Filter wird schließlich die Innenblende wieder aufgesetzt.

Dezentrale Lüftungsanlagen lassen sich im Vergleich zu zentralen Systemen deutlich kostengünstiger reinigen, da alle Bauteile leicht zugänglich sind – lediglich die Kosten für die Ersatzfilter sind einzuplanen.

Eine regelmäßige Reinigung und Wartung dezentraler Lüftungsanlagen ist unerlässlich, um ein kontinuierlich angenehmes Innenraumklima sowie eine geringe Schadstoff- und Pollenkonzentration in der Luft sicherzustellen. Die einfache Handhabung und die überschaubaren Kosten machen dezentrale Lüftungssysteme zu einer wartungsfreundlichen Alternative. Wer die empfohlenen Pflegeintervalle einhält, verlängert nicht nur die Lebensdauer seiner Lüftungsanlage, sondern schafft gleichzeitig die Grundlage für ein langfristig komfortables und gesundes Wohnen.

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