Feuchte Keller vermeiden

Fachgerechte Installation einer dezentralen Kellerlüftung

Das Kellergeschoss als kältester Teil des Gebäudes ist oft anfällig für Feuchtigkeits­schäden. Ursache für eine hohe Luftfeuchtigkeit im Keller kann fehlende oder ­falsche Belüftung sein. Das sollten Fachhandwerker bei der der Installation ­eines ­dezentralen ­Lüftungssystems für die ­Kellerlüftung beachten.

Ein feuchter Keller ist ein Problem, mit dem sich viele Hausbesitzer konfrontiert sehen. Für die hohe Luftfeuchtigkeit im Keller kommen meist zwei Hauptgründe infrage: Das Kondensieren von warmer Außenluft an der kalten Kellerwand oder ein undichtes Mauerwerk, durch das Wasser in die Innenräume eindringt. „Um Bauschäden zu vermeiden oder zu beheben, ist es wichtig, die genaue Ursache zu finden“, erklärt Mark Scheuermann, Leiter der Fortbildungsplattform „Inventer-Lüftungsschule“. Wo die Ursachenfindung beginnt, hängt unter anderem von der Bauweise des Gebäudes ab: In Neubauten mit isolierten Untergeschossen gibt es meist weniger Probleme als in Häusern, die vor 1970 erbaut worden sind. Wenn ein Keller gut gedämmt ist und über trockene Außenwände verfügt, lässt sich Kondensation durch richtiges Lüften in der Regel vermeiden. Doch eben das erweist sich als umständlich und Zeitintensiv. Darum überrascht es nicht, dass der Hauptgrund für Feuchtigkeitsschäden im Keller ein falsches Verhalten beim Lüften ist – allem voran durch ein dauerhaft gekipptes Fenster. Denn dadurch gelangt im Sommer feucht-warme Außenluft in die kühlen Kellerräume. Je kälter ein Raum ist, desto weniger Feuchtigkeit kann die Raumluft aufnehmen. Bei
5 °C beispielsweise kann die Raumluft maximal
5 g/m3 an Wasserdampf aufnehmen. Bei 15 °C rund 15 g/m³ usw. (vgl. Taupunkttabelle). Die Außenluft kühlt dann im Inneren rasch ab, kondensiert an den kalten Wänden (Taupunktunterschreitung) und zieht ins Mauerwerk. So kann schnell ein großflächiger Schimmelbefall entstehen, denn die feuchten Wände sind der ideale Nährboden für Schimmelpilze. Schimmelsporen sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern schaden auch der Gebäudesubstanz. Deshalb ist vor allem im Sommer beim Lüften Vorsicht geboten.

Richtiges Lüften im Keller

Um Kondensatbildung an den Wänden zu vermeiden, sollte das Kellergeschoss nur gelüftet werden, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Innentemperatur. Im Sommer ist das meist nur nachts und in den Morgenstunden der Fall. Hilfreich ist es hierbei, ein Thermometer sowie ein Hygrometer zu installieren, um die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt der Luft draußen und drinnen abzugleichen. Bei sommerlich heißen Temperaturen wird empfohlen höchstens einmal am Tag zu lüften - bei gemäßigten Temperaturen zwei- bis dreimal am Tag. Der Luftaustausch sollte dabei so schnell und effektiv wie möglich bei weit geöffneten Fenstern erfolgen. Oft fällt der Luftaustausch über die Fenster jedoch geringer aus, da diese entweder kleiner oder gar nicht vorhanden sind. Schwierigkeiten ergeben sich auch, wenn die ­Bewohner viel unterwegs oder nicht bereit sind, sich zu jeder Tages- und Nachtzeit um das Thema ­Luftaustausch zu kümmern.

„Die effektivste und komfortabelste Lösung, um den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft gezielt zu regulieren und Feuchteschäden zu vermeiden, ist eine kontrollierte Kellerlüftung“, erklärt Scheuermann. Dezentrale Systeme lassen sich besonders einfach installieren oder nachrüsten. Sie bestehen aus ­mehreren, paarweise funktionierenden ­Lüftungsgeräten in den Außenwänden, wodurch sie ein individuelles Belüften einzelner Räume im Haus ermöglichen. Wenn das Untergeschoss bewohnt wird, empfiehlt sich eine Lüftungslösung mit Wärmerückgewinnung, um Heizenergie einzusparen.

Taupunktgesteuerte Kellerlüftung

Darüber hinaus gibt es kontrollierte Lüftungssysteme mit Taupunktsteuerung, wie beispielsweise die Reglerplattform „Inventer Connect“. Dabei findet eine automatische Kellerlüftung auf Grundlage der Taupunkttemperatur statt: Sensoren messen permanent die relative Feuchte und Temperatur von Außen- und Raumluft. Diese Daten dienen dazu, beide Taupunkte zu berechnen und miteinander zu vergleichen. Gelüftet wird nur, wenn der Taupunkt außen unter dem Taupunkt der Innenraumluft liegt und die Außenluft somit einen geringeren Wassergehalt als die Innenluft aufweist. Droht ein Feuchteintrag von außen, pausiert das System und verschließt die automatischen Verschlussklappen. Dadurch wird eine passive Einströmung feuchtegeladener Außenluft verhindert. Solange die Außentemperatur einen bestimmten Wert nicht unterschreitet, werden die angeschlossenen Geräte automatisch abgeschaltet.

1. Kernlochbohrung mit einem Gefälle von 1-3° in die Außenwand durchführen. Alternativ kann im Neubau ein Montageblock mit integrierter Wandeinbauhülse und Gefälle, wie z.B. inVENTer „Simplex“, verwendet werden.

2. Lüftungsgeräte montieren: Nach Anbringung der Außenblende, wird die Lüfter-Einheit inkl. Wärmetauscher in das Montagerohr ­geschoben.

3. Elektrische Installation: Die Lüfter werden mit der Steuerung verkabelt. Bei der Funksteuerung inVENTer „Connect“ entfällt dieser Schritt – die Lüfter und die Innenblenden mit ­automatischer Verschlussklappe werden lediglich an das Stromnetz angeschlossen.

4. Sensoren anbringen: Jeweils einen ­Feuchte- und Temperatursensor außen und innen installieren. Die Sensoren sind so anzubringen, dass die Messwerte nicht durch Wärmequellen oder Sonneneinstrahlungen verfälscht werden.

5. Lüftungsprofil Kellerlüftung am Regler oder über die App aktivieren, um die Taupunkttemperatur und die absoluten Feuchtedifferenzen zu berechnen und die Frischluftzufuhr automatisch zu steuern.

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