Drei Designer – drei individuelle Badentwürfe
Materialien, Licht und Formen neu interpretiert
Drei Designer wurden eingeladen, ihr Signature-Bad zu entwerfen – ein Bad nach ihren persönlichen Vorstellungen. Das Ergebnis: Obwohl die Entwürfe unterschiedlicher kaum sein könnten, folgen alle drei einem übergeordneten Trend: Das Bad wird wohnlicher.
Die renommierten Designer Sebastian Herkner, Bertrand Lejoly und Christian Werner haben mit Duravit jeweils ihre eigene Badserie entwickelt, und präsentieren diese nun in einem vollkommen neuen Kontext – dabei geben sie auch einen Einblick in ihren Schaffensprozess.
Die individuelle Handschrift jedes Einzelnen zeigt sich vor allem in der Materialwahl ihrer Bäder, die sich deutlich voneinander abhebt und eine ganz eigene Atmosphäre schafft. Alle drei verzichten auf klassische Fliesen an Wand und Boden. Stattdessen setzen sie auf hochwertiges Holz, einzigartige Steinböden und individuelle Wandgestaltung und demonstrieren so die grenzenlosen Gestaltungsmöglichkeiten im Bad. Textilien, stilvolle und zugleich funktionale Accessoires sowie der akzentuierte Einsatz von Lichtquellen runden das wohnliche Ambiente ab.
Ein keramischer Raumteiler, dunkles Strukturglas und gebeizte Holzschindeln – das Bad von Sebastian Herkner fasziniert mit einer Vielfalt an Materialien.
Bild: Duravit
Sebastian Herkner: Zwischen Tradition und Moderne
Für die Herausforderungen des Alltags hat sich Sebastian Herkner für einen Doppelwaschtisch entschieden. Die Waschtischunterschränke sorgen für optische Ordnung.
Bild: Duravit
Designer Sebastian Herkner.
Bild: Duravit
Den Anfang macht Sebastian Herkner, der mit „Zencha“ eine Badserie entworfen hat, die von traditionellen japanischen Ritualen und Handwerkskunst inspiriert ist. In seinem Signature-Bad interpretiert der Produktdesigner „Zencha“ jedoch völlig neu: Gebeizte Holzschindeln an der Wand, Muschelkalk auf dem Boden und ein Raumteiler aus Keramik bilden den Rahmen für die Badserie.
Großzügigkeit und Erdung
Im Zentrum des Bades steht die Badewanne, die nicht nur den ersten Blick auf sich zieht, sondern auch den Grundriss und die formalästhetische Ausrichtung des Bades maßgeblich bestimmt. „Mir war es wichtig, ein großzügiges Bad zu schaffen, in dem einerseits die Badewanne gut zur Geltung kommt, andererseits aber auch Raum für das Wesentliche bleibt“, erklärt Sebastian Herkner seinen Entwurf. Durch die Rundung der Wand, die die weiche Form der Wanne aufnimmt, entsteht ein spannender Dialog zwischen Architektur und Interieur. Auch der großzügige, quadratische Grundriss ist eine Hommage an die einzigartige Formensprache seiner Serie.
Keramik zweifach interpretiert
Der Doppelwaschtisch besticht durch zwei großzügige „Zencha“ Aufsatzschalen aus „DuraCeram“, die die Formensprache der Badewanne fortsetzen. Die puristischen, graphitfarbenen Möbel mit strukturierter Glasfront bilden optisch einen harmonischen Kontrast und unterstreichen mit einem filigranen Rahmen die elegante Leichtigkeit.
Dahinter schafft die Wandverkleidung aus Keramikbausteinen eine einzigartige Raumatmosphäre. Je nach Lichteinfall bricht sie das Licht unterschiedlich und sorgt so für ein außergewöhnliches Lichtspiel im Bad. Als Raumteiler eingesetzt, sorgt sie für Privatsphäre und betont die Großzügigkeit des Bades.
Ehrliche Materialien und zeitgemäße Tradition
Dem Balanceakt zwischen Tradition und Moderne begegnet Sebastian Herkner auf ganz eigene Weise. „Wir wollen uns in unserem Bad wohlfühlen, einen Rückzugsort schaffen, deshalb habe ich auf eine abgerundete Wand aus gebeizten Schindeln gesetzt - als Referenz an ehrliche Handwerkskunst“, erklärt Sebastian Herkner seinen Materialmix. „Dabei war es mir wichtig, kein nostalgisches Bad zu schaffen, sondern eines, das sich trotz traditioneller Elemente zeitlos in die Gegenwart einfügt.“
Das Zentrum des Badezimmers bildet die freistehende Badewanne, von der aus der Blick auf den unkonventionell angeordneten Doppelwaschtisch fällt.
Bild: Duravit
Bertrand Lejoly: Flämische Zurückhaltung trifft auf komfortable Geborgenheit
Ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Intimität zu vermitteln, das war das Ziel von Bertrand Lejoly, als er sein Signature-Bath entwarf. „Ich wollte warme Materialien und Accessoires verwenden, um die sterile und kalte Atmosphäre zu vermeiden, die Bäder manchmal ausstrahlen“, erklärt der Designer. Und so folgte er dem Trend, das Bad als warmen Rückzugsraum zu gestalten, der eine offene Raumgestaltung mit intimen Elementen verbindet und dessen Materialien perfekt mit dem desaturierten Moosgrün als Wandfarbe harmonieren.
Rundum Wellness: Mit seinem flachen, geradlinigen Design fügt sich „SensoWash D-Neo“ mühelos in das Gesamtkonzept ein und bietet angenehmen Dusch-WC-Komfort.
Bild: Duravit
Designer Betrand Lejoly.
Bild: Britt Guns
Ausbalancierter Grundriss
Um den Balanceakt zwischen einem offenen und einladenden Bad einerseits und einem intimen Rückzugsort andererseits zu meistern, entschied sich Bertrand Lejoly für eine unkonventionelle Aufteilung des Doppelwaschplatzes. „Ich wollte eine direkte Verbindung zum Schlafzimmer schaffen, deshalb war es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Offenheit und einem nahtlosen Übergang zwischen den beiden Bereichen zu finden. Gleichzeitig entstehen so eine harmonische Symmetrie und optimale Raumnutzung“, erklärt er. Um trotz der offenen Raumgestaltung eine gewisse Privatsphäre zu schaffen, entschied er sich, Dusche und Dusch-WC hinter Türen zu platzieren. Geschlossen wirken die Türen wie eine Schrankwand, die das Gesamtbild des Bades harmonisch abrundet.
Minimalistischer Ansatz
Für die Innenausstattung wählte Bertrand Lejoly seine eigene Badserie „D-Neo“, die er in einem neuen Ambiente interpretierte. „Die Badserie ist sehr vielseitig und neutral, es dient als Plattform, die jeden Stil und jede Atmosphäre ergänzen kann“, sagt er. Die Komplettbadserie, kombiniert mit warmen und weichen Materialien, wirkt wie eine Leinwand, die es ermöglicht, die eigene Persönlichkeit in den Raum einzubinden. Bei der Gestaltung entschied er sich für einen minimalistischen Ansatz mit offenen, leichten Waschtischunterschränken, in denen die wichtigsten Produkte in Griffweite ihren Platz finden.
Materialwahl und Details
Bei der Materialwahl setzt er auf dunkles Holz und schwarze Armaturen. Die Badewanne aus samtig-mattem Mineralguss fügt sich in das Gesamtbild ein. „Grün spielt im Raum eine Hauptrolle und ergänzt die Materialien auf subtile Weise, wodurch der gesamte Raum zusammengeführt wird“, sagt er. So hebt sich das Bad von der sonst eher zurückhaltenden Farbgestaltung der übrigen Räume ab und schafft einen echten Rückzugsort.
„Gute Innenarchitektur ist für mich immer eine Komposition der verwendeten Elemente, Farben und Materialien, und wie alle Teile miteinander korrespondieren und sich
ergänzen“, erklärt Christian Werner.
Bild: Duravit
Christian Werner: Konsequente Wohnlichkeit
Was wäre, wenn man die Idee des wohnlichen Bades, die seit Jahren das Interieur der Nasszelle bestimmt, konsequent zu Ende denkt? Wenn das Bad zu einem wirklichen Rückzugsraum wird, in dem man verweilt – auch wenn die eigentliche Routine schon vorbei ist? Das von Christian Werner entworfene Bad stellt sich diesem Gedankenexperiment und liefert einen Vorschlag, wie konsequente Wohnlichkeit aussehen kann, wenn sie auf die praktischen Anforderungen des Alltags trifft.
Die Lamellenjalousie sorgt dafür, dass kein Wasser nach außen dringt, sondern von Lamelle zu Lamelle abtropft und warme Luft entweichen kann. Der Grad des Sichtschutzes kann individuell eingestellt werden und ermöglicht die gewünschte Privatsphäre.
Bild: Duravit
Designer Christian Werner.
Bild: Stephan Abry
Die Vision des privaten Home Spa
Am Anfang der Badplanung stand für Christian Werner ein
Gefühl: das Gefühl eines Refugiums aus weichen Oberflächen und Farben, eine Symbiose aller Elemente zu einem harmonischen Ganzen. Aus diesem Gefühl heraus entstand der Entwurf eines privaten Rückzugsortes, als Anregung bzw. Ergänzung zu den konventionellen Wohlfühlräumen wie Wohn- und Schlafzimmer. Ziel war es, einen Raum zu entwerfen, dessen Interieur sich von der traditionellen Vorstellung des klassischen Badezimmers abhebt. Vielmehr sollte ein Raum mit hoher sinnlicher Dichte geschaffen werden, in dem man sich gerne aufhält. Nicht nur zur Körperpflege, sondern auch zum Entspannen.
Die Wohlfühlkomposition
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzt Christian Werner auf natürlich wirkende Materialien, die sich mit den Duravit-Produkten perfekt einfügen, so dass alle verwendeten Elemente miteinander korrespondieren und sich ergänzen.
Der Waschplatz besteht aus einem Aufsatzbecken der Serie „Vitrium“ aus Mineralguss, das leicht über den passenden Unterschrank hinausragt. Zusätzliche Hochschränke ergänzen die Badausstattung. Die Möbel mit ihren filigranen Rahmen verleihen dem Raum eine besondere Eleganz. Dabei fungieren die Möbelelemente mit ihren getönten Glasfüllungen als Vitrinen für alltägliche Badprodukte einerseits, aber auch für dekorative Elemente wie Skulpturen und Vasen bis hin zu Büchern andererseits – konsequent der Vision eines privaten Spa‘s folgend. Statt Fliesen als Wandbelag entschied Christian Werner sich für einen warmen, feuchtigkeitsregulierenden Lehmputz. „Damit haben wir eine Lösung gefunden, uns von der sterilen, voll gefliesten Nasszelle zu distanzieren und gleichzeitig auf einen Rohstoff zu setzen, der eine gewisse Archaik ausstrahlt. In Kombination mit dem Travertin als Bodenbelag mit seiner Textur und seiner zurückhaltenden Farbigkeit ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild“, erläutert er seine Wahl.
Ein Blickfang ist schließlich die freistehende Vitrium Wanne, die sich harmonisch einfügt. Der umlaufende, leicht abgesetzte Wannenrand ist nicht nur dekoratives Element, sondern bietet auch Platz für Badezusätze und Dekoration wie Aromaöle, Seifen und Kerzen. In Verbindung mit dem parallel angeordneten Outdoor-Sofa entsteht eine Insel, die zum Verweilen und Entspannen einlädt.
Feine Details des Gesamtkonzepts
Ein zentrales, dezent platziertes Element mit großer Wirkung ist das in die Decke eingelassene ‚Lichtauge‘. „Licht hat eine enorme Wirkung auf uns Menschen. Wir können es durch unterschiedliche Lichtfarben beeinflussen. Je nach Tageszeit, Jahreszeit und momentaner Stimmungslage empfinden wir Licht ganz unterschiedlich“, erklärt Christian Werner seine Idee und unterstreicht damit seine individuelle Handschrift.