Auf dem Weg zur Energieautarkie

Schritt für Schritt das Haus fit für die Zukunft gemacht

Familie Franken aus Nordhessen hat in eine maximal energieautarke Zukunft investiert und ihr 20 Jahre altes Haus Schritt für Schritt dahingehend saniert. Zum Einsatz kamen modular aufgebaute Lösungen von Viessmann Climate Solutions.

„Mein Ziel war es, langfristig so autark wie möglich zu sein”, erklärt Marc Franken, der sein 2002 erbautes Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche vor ein paar Jahren mit seiner Familie bezogen hat. Schon der Vorbesitzer hatte für seine Zeit sinnvolle Investitionen getätigt, etwa in eine Warmwasser-Wärmepumpe und einen Gasheizkessel. Auch lagen schon Photovoltaikmodule auf dem Dach, die überschüssig erzeugte elektrische Energie in einen Stromspeicher einspeisten. Aber es war insgesamt ein in die Jahre gekommenes Sammelsurium, das von den Nachbesitzern dann Schritt für Schritt auf den neuesten Stand gebracht wurde.

Erweiterte Photovoltaikanlage plus Stromspeicher

Zunächst wurde die Photovoltaikanlage um zusätzliche Module vom Typ „Vitovolt“ erweitert und der alte Stromspeicher durch einen „Vitocharge VX3“ ersetzt. Aufgrund der günstigen Lage des Hauses kann nun bereits ab Sonnenaufgang eigener Strom erzeugt werden. Genügend, um die üblichen Haushaltsgeräte damit zu versorgen und ein Stück weit unabhängiger von der öffentlichen Stromversorgung zu sein.

Der Stromspeicher „Vitocharge VX3“ speichert den tagsüber erzeugten, aber nicht verbrauchten Solarstrom für die Nutzung in den Abend- und Nachtstunden. Einer seiner Vorteile ist der modulare Aufbau, die es erlaubt, ihn an nahezu jede individuelle Anforderung anzupassen. Jedes seiner bis zu drei Batteriemodule kann 5 Kilowattstunden Strom bevorraten. Wird mehr Kapazität benötigt, lassen sich bis zu fünf „Vitocharge VX3“ zusammenschalten. Dann sind bis zu 75 Kilowattstunden Strom verfügbar. 

Nur logisch war dazu die Installation einer Viessmann-„Charging Station“, um das Elektroauto der Familie mit kostengünstigem und klimaschonend erzeugtem Solarstrom aufzuladen. Die Wallbox ist für einen einfachen, sicheren und effizienten Ladebetrieb über viele Jahre ausgelegt und bietet bis zu 11 kW Ladeleistung, um schon nach kurzer Zeit das Auto wieder benutzen zu können. Im Verbund mit den anderen Viessmann-Systemkomponenten des Hauses, insbesondere mit dem Stromspeicher und der „ViCare“-App zur Steuerung der Anlage, haben die Nutzer den Ladevorgang stets unter Kontrolle.

Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser

Als weiterer Schritt auf dem Weg zur Energieautarkie folgte dann der Tausch der alten Warmwasser-Wärmepumpe und des Gaskessels gegen die Luft/Wasser-Wärmepumpe „Vitocal 252-A“. Sie wird dank der großzügig erweiterten Photovoltaikanlage über weite Teile des Tages mit selbst erzeugtem Strom betrieben. Als Wärmepumpe der neuesten Generation ist sie besonders für die Modernisierung geeignet und verfügt für die komfortable Versorgung mit warmem Trinkwasser über einen integrierten 190 l großen Speicher.

Innovative Technik und das natürliche Kältemittel R290 ermöglichen, dass auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C erreicht werden. Dabei gewährleistet die hohe Leistungszahl (COP = Coefficient of Performance) von bis zu 5,3 (bei A7/W35, nach EN 14511), dass aus einer Kilowattstunde Strom und der Energie aus der Außenluft mehr als das Fünffache an Wärme für die Beheizung und Warmwasserbereitung erzeugt werden.

Intelligente Heizkörperthermostate

Zusätzlich zum Einbau der neuen Wärmepumpe wurden die vorhandenen Heizkörper mit intelligenten „ViCare“-Thermostaten ausgestattet, die die Wärmeversorgung in jedem Raum individuell und energiesparend regeln. Über Smartphone und „ViCare“-App können die Bewohner in jedem Raum die gewünschte Temperatur auch aus der Ferne einstellen. Die „Fenster offen“- Funktion der Thermostate erkennt, wenn ein Fenster im Raum geöffnet wurde und reduzieren dann automatisch die Wärmezufuhr zum Heizkörper – so geht keine kostbare Wärme ungenutzt verloren.

Die per Funk untereinander sowie mit der „ViCare“-App und der Heizungsregelung kommunizierenden Thermostate führen darüber hinaus den für einen sparsamen Energieverbrauch so wichtigen, TÜV-zertifizierten, hydraulischen Abgleich durch. Dieser sorgt dafür, dass in jedem Raum genau die Wärme ankommt, die dort benötigt wird und kein Heizkörper zu warm wird, während andere kalt bleiben. Der früher sehr aufwändige, manuell durch den Installateur durchzuführende hydraulische Abgleich wird jetzt von den „ViCare“-Komponenten vollautomatisch erledigt – und so ganz nebenbei deutlich Heizenergie eingespart.

 

Alle Systeme auf einer Plattform

Alle Systeme zur Erzeugung von Strom und Wärme verfügen über das einheitliche Betriebssystem Viessmann „One Base“ Zur einfachen und schnellen Bedienung über mobile Endgeräte wird die kostenlose „ViCare-“App benötigt, in der auch ein umfassendes Energie-Management integriert ist. Die Plattform verbindet zu Hause alle Geräte und elektronischen Anwendungen miteinander zu einer einzigartigen Klima- und Energielösung. Hierbei profitiert der Anwender von weniger Energieverbrauch durch intelligentes Energiemanagement, einem kleineren CO2-Footprint durch Integration von selbst produziertem PV-Strom und dem stets aktuellen Überblick über die laufenden Kosten. Dadurch macht Viessmann „One Base“ die eigenen vier Wände fit für eine klimafreundliche Zukunft.

„Am Anfang wurde ich von Familie, Nachbarn und Freunden noch belächelt, als ich ihnen von meinen Plänen zur Modernisierung unseres Hauses erzählte“, berichtet Marc Franken. „Aber das legte sich schnell, als ich auf meinem Tablet zeigen konnte, wie effizient das neue Energiesystem Strom und Wärme erzeugt. Und vor allem, wie gering der Bezug aus dem öffentlichen Netz noch ist.“

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