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Wärmemix in Deutschland

  Vielfältiges Potenzial von Energiepflanzen

Fast die Hälfte des deutschen Endenergieverbrauchs für Wärme wird durch den Einsatz von Erdgas zur Verfügung gestellt. Öl und Kohle tragen 23 % dazu bei, während die Erneuerbaren Energien 11,5 % ausmachen. Vor allem die Bioenergie übernimmt bei grüner Wärmeversorgung eine tragende Rolle. Gemessen am gesamten Endenergieverbrauch der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr haben Wärme und Kälte einen Anteil von 49,6 % (ohne Strom). Um die Treibhausgasemissionen langfristig zu senken, muss neben verstärkter Energieffizienz die erneuerbare Wärme deutlich ausgebaut werden.

Von den 1.431 Mrd. kWh Wärme, die in Deutschland 2016 genutzt wurden, waren lediglich 164 Mrd. kWh auf Erneuerbare Energien zurückzuführen. Wie die neue Grafik der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) „Der Wärmemix in Deutschland 2016“ zeigt, machen Bioenergie, Klär- und Deponiegas hierbei den größten Anteil aus. Die Flexibilität der Bioenergie ist für das Energiesystem der Zukunft unabdingbar. Als Einsatzstoffe bieten sich unter anderem Holz und Energiepflanzen an.

2,35 Mio. Hektar Energiepflanzen

2017 wuchsen Energiepflanzen auf insgesamt 2,35 Mio. Hektar in Deutschland. Doch hierbei handelte es sich nicht nur um Mais – das Spektrum der Energiepflanzen ist vielfältig. Roggen, Topinambur, Sonnenblumen, Rüben und Ackergras sind nur ein paar der Beispiele, wie das aktuelle Renews Spezial „Energiepflanzen: Vielfältiges Potenzial vom Feld“ der AEE verdeutlicht. Die Diversität der Energiepflanzen zeigt sich nicht nur in ihrem Erscheinungsbild, sondern auch in der Art ihrer Nutzung für die einzelnen Sektoren der Energieversorgung. Um dies abzubilden, erläutert das Renews Spezial die einzelnen Energiepflanzen und den entsprechenden Stromertrag, die Nutzwärme sowie den Kraftstoff­ertrag.

Bioenergie Holz

Holz spielt bei der Wärmeversorgung aus Bioenergie traditionell die wichtigste Rolle. Wie die Nutzung von Holz für Wärme in der Praxis gelingen kann, zeigt der im Oktober 2018 zum Landwirt des Jahres ausgezeichnete Tobias Ilg. Der österreichische Energiewirt übernahm 2000 den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern mit 20 Milchkühen in Dornbirn. „Ein Jahr später wurde nach einer Exkursion in die Steiermark das erste landwirtschaftliche Energie-Contracting-Modell umgesetzt“, sagte Ilg der AEE. „2004 investierten wir in eine Biogasanlage mit 200 kWh, die die Gülle von mehreren landwirtschaftlichen Betrieben in erneuerbaren Strom umwandelt.“ Darüber hinaus wurden sechs Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 250 Kilowatt-Peak errichtet. Nach und nach wurden in Dornbirn Biomasseheizwerke zugebaut, Anfang November 2018 ging das siebte in Betrieb.

Fazit

Für SHK-Handwerker ist auch der Blick auf das große Ganze wichtig, um für die Endkunden die zukunftträchtigste Lösung zu finden. Die Grafik der AEE zeigt, wie der akteulle Stand im Wärmemarkt ist – es wird klar, dass für die Zukunft regenerative Lösungen gefragt sind.

Tipp

Das Renews Spezial Energiepflanzen: Vielfältiges Potenzial vom Feld

(Nr. 85 / November 2018) steht in der Mediathek unter (www.unendlich-viel-energie.de) zur Verfügung.

Grundsätzlich steht der Landwirtschaft ein breites Spektrum an Kulturarten für die Produktion fester, flüssiger und gasförmiger Bioenergieträger zur Verfügung. Das Renews Spezial gibt eine Einschätzung zu Nutzung und Potenzial der unterschiedlichen Energiepflanzen und stellt die jeweiligen Nutzungswege in den Sektoren der Energieversorgung dar.

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