Der große Mythencheck

Was man über Akku-Werkzeuge wissen sollte

Akkus versorgen viele praktische Alltagsgegenstände wie Smartphones, Elektrofahrzeuge und Elektrowerkzeuge mit Energie. Doch gerade rund um Akkus für Elektrowerkzeuge halten sich bis heute hartnäckig Mythen – hinter einigen davon steckt ein wahrer Kern, wie dieser Beitrag zeigt.

Mythos 1: Akkus sind unnötig, wenn eine Steckdose in der Nähe ist

Eine Investition in Akku-Werkzeuge zahlt sich durch eine leichtere Werkzeugtasche, höhere Flexibilität und Zeitersparnis auf der Baustelle aus.
Quelle: AmpShare

Eine Investition in Akku-Werkzeuge zahlt sich durch eine leichtere Werkzeugtasche, höhere Flexibilität und Zeitersparnis auf der Baustelle aus.
Quelle: AmpShare
Das stimmt nicht. Wenn in Werkstätten oder auf Baustellen Steckdosen in der Nähe sind, glauben viele, dass kabelgebundene Geräte reichen. Doch dabei müssen oft Kabeltrommeln geschleppt werden, Verlängerungskabel werden zur Stolpergefahr. Außerdem können Kabel die Bewegungsfreiheit einschränken. Mit Akku-Geräten entfallen Kabeltrommeln, lästiges Umstecken und gefährliche Stolperfallen. Auch die Unfallgefahr durch defekte Kabel minimiert sich so auf der Baustelle oder in der Werkstatt. Das trägt zu effizientem und störungsfreierem Arbeiten bei.

 

Mythos 2: Je mehr Volt ein Akku hat, desto leistungsstärker ist das Gerät

Das ist nur teilweise richtig. Die Leistung eines Akku-Werkzeugs ergibt sich aus Spannung und Stromstärke. Die Akku-Leistung kann also durch höhere Spannung oder höheren Strom gesteigert werden. Die Spannung allein, also die Voltzahl, ist dementsprechend nicht der einzige Aspekt. Hersteller Bosch beispielsweise, hat statt der Spannung die Stromstärke erhöht. So bleiben die Akkus weiterhin kompatibel und es wird mit 18 V Spannung eine sehr hohe Leistung erreicht. Zudem spielen Leistungselektronik und Motor eine wichtige Rolle in Bezug auf die Gesamtleistung von professionellen Werkzeugen.

Ein wesentlicher Vorteil: Akkus mit niedrigerer Spannung ermöglichen kompaktere und leichtere Geräte. Insgesamt geht es also nicht darum, einfach nur die Voltzahl zu erhöhen, sondern darum, die Gesamtleistung des Werkzeugs durch die Optimierung aller relevanten Faktoren zu maximieren.

 

Mythos 3: Akkus bringen nicht genug Leistung

Das stimmt nicht. Akku-Werkzeuge wurden früher vor allem als Unterstützung für einfachere Anwendungen eingesetzt. Anspruchsvolle Bohr-, Säge- und Schleifarbeiten waren lange Zeit Geräten mit Kabel vorbehalten. Doch heute ist das anders: Moderne Werkzeuge mit starken Akkus erreichen oft die Leistung von Kabel-Geräten mit bis zu 2.000 W – und können kurzzeitig sogar die Performance übertreffen, die kabelgebundene Geräte an einer europäischen Steckdose mit maximal 3,6 kW Leistung bieten. Besonders bei anspruchsvollen Arbeiten profitieren Profis von der Flexibilität, die nur Akku-Geräte bieten. 

 

Mythos 4: Akku-Geräte sind schwer

Das stimmt nicht. Ältere Werkzeuge sind durch die Akku-Technologie häufig deutlich schwerer als ihre kabelgebundenen Pendants. Moderne Geräte hingegen sind dank Lithium-Ionen-Technologie zum Teil sogar leichter – das trifft z.B. auf den Bohrhammer „GBH 18V-45 C Professional“ von Bosch zu: Trotz 12.0 Ah-Akku ist dieser Hammer leichter als sein kabelgebundenes Pendant. Und durch das geringere Gewicht werden Profis beim Arbeiten entlastet.

  Seit 2008 sind mehr als 80 Millionen kompatible Akkus aus der „AmpShare“ – powered by Bosch“-Allianz verkauft worden.
Quelle: Ampshare

Seit 2008 sind mehr als 80 Millionen kompatible Akkus aus der „AmpShare“ – powered by Bosch“-Allianz verkauft worden.
Quelle: Ampshare

Mythos 5: Akkus sollten nicht voll aufgeladen gelagert werden

Das stimmt. Um die Lebenszeit von Lithium-Ionen-Akkus zu verlängern, sollten sie vor der Langzeitlagerung nicht vollständig geladen werden. Der optimale Ladezustand liegt bei etwa 30 bis 50 % der Nennkapazität. Das schont die Zellchemie. Ist das Gerät jedoch im regelmäßigen Einsatz, kommt es auch bei voller Ladung nicht zu Problemen.

 

Mythos 6: Akkus funktionieren im Winter nicht

Das stimmt nicht. Zwar kann bei Minustemperaturen die Leistungsfähigkeit reduziert sein, aber der Betrieb ist meist noch möglich und der Akku wärmt sich dabei auch schnell auf. Genau wie der Mensch haben Lithium-Ionen-Akkus einen „Wohlfühltemperatur“-Bereich, in dem sie am besten funktionieren. Damit ein solcher Akku immer seine volle Leistung abrufen kann, ist die richtige Lagerung elementar: Extremtemperaturen sollten vermieden werden. Um auch im tiefsten Winter die volle Leistung des Akkus abzurufen, wird empfohlen, ihn vor dem Einsatz etwa in der Jackentasche aufzubewahren. So wird der Lithium-Ionen-Akku auf „Wohlfühltemperatur“ vorkonditioniert.

 

Mythos 7: Leerer Akku gleich stundenlanger Arbeitsstopp

Das stimmt nicht. Der Akku ist leer und es ist kein Ersatz zur Hand – das bedeutete früher zeitraubendes Aufladen. Doch moderne Lithium-Ionen-Akkus können mit dem passenden Ladegerät in nur wenigen Minuten ausreichend aufgeladen werden, um weiterzuarbeiten. Das bedeutet geringe Wartezeit und mehr Effizienz, wenn kein Ersatz-Akku zur Hand ist. Quelle: Ampshare

Quelle: Ampshare

 

Mythos 8: Jede Marke braucht einen eigenen Akku

Das stimmt nicht. Würde jeder Werkzeughersteller auf eigene Akkus setzen, wäre die Arbeit in vielen Werkstätten komplizierter und teurer. Doch in hersteller- und markenübergreifenden Allianzen sind Akkus und Werkzeuge miteinander kompatibel. Das Akkusystem „AmpShare“ von Bosch etwa umfasst mehr als 30 Profi-Marken und rund 250 Werkzeuge, die mit einem einzigen Akku-Typ und einem Ladegerät auskommen.

 

Mythos 9: Akku-Werkzeuge sind teuer

Das stimmt teilweise. Profi-Werkzeuge haben ihren Preis. Die meist höhere Investition in Akku-Werkzeuge zahlt sich durch eine leichtere Werkzeugtasche, höhere Flexibilität, einfachere Handhabung und die Zeitersparnis auf der Baustelle aus. Und durch Initiativen wie die „AmpShare“ Akku-Allianz, müssen nicht mit jedem neuen Gerät auch gleich neue Akkus und Ladegeräte gekauft und verwaltet werden.

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