Weltraumtoilette „Lunar Loo“: Vom Duravit-Labor direkt ins Weltall
Eine Toilette zu entwickeln, die sowohl in Schwerelosigkeit als auch bei reduzierter Schwerkraft auf dem Mond funktionieren würde, klingt nach einer extrem komplexen Aufgabe. Die NASA lobte deshalb 35.000 US$ für die drei besten Entwürfe aus – und erhielt Vorschläge von insgesamt 20.000 Teilnehmern aus aller Welt. Den dritten Platz verlieh die NASA bei der Bekanntgabe der Gewinner am 22. Oktober 2020 an Franziska Wülker. Sie verantwortet die Entwicklung der Spülsysteme bei Duravit (www.duravit.de). Die ersten beiden Plätze belegen Expertenteams aus den Vereinigten Staaten. Franziska Wülker ist somit die einzige nichtamerikanische Teilnehmerin, Einzelperson und weibliche Ingenieurin, die es unter die Top 3 geschafft hat. „Wir sind stolz darauf, dass Franziska Wülker, unsere Expertin für Spülsysteme, neben ihrer Arbeit ein so anspruchsvolles Projekt erfolgreich gegen starke Konkurrenz bearbeitet hat“, erzählt Thomas Stammel, Vorstand Technik der Duravit AG. „Der dritte Platz ist ein toller Erfolg, der unser Know how in Sachen WC-Technologie unterstreicht.“
Das Duravit-Weltraum-WC erlaubt eine komfortable Nutzung für den Astronauten und – dank optimierter Sitzgeometrie – auch für die Astronautin. Mittels Absaugung werden alle Ausscheidungen zuverlässig vom Körper des Benutzers entfernt. Um die fehlende Schwerkraft zu kompensieren, werden die Exkremente in eine Zentrifuge geleitet, wo sie entwässert werden und mithilfe einer Förderschnecke in einen Tank gelangen. Die Geometrie von Konstruktion und Filter garantieren, dass weder unangenehme Gerüche noch Bakterien in die Kabine des Raumschiffs gelangen. Das Toilettensystem ist in sich geschlossen, sodass auch im Falle eines Stromausfalls die Sicherheit der Besatzung garantiert ist und sie nicht etwa einem Vakuum ausgesetzt wird. Trotz dieser ausgeklügelten Technik werden die Vorgaben der NASA hinsichtlich Gewicht und Energieverbrauch deutlich unterschritten.