Interieur fürs Boutique-Hotel

Historisches Gemäuer mit modernen Bädern

Alles vom Feinsten, aber nicht dekadent: Im grundsanierten und Ende 2016 eröffneten Business Boutique-Hotel Höll am Main in Rüsselsheim erwartet die Gäste eine Symbiose aus alten, teilweise denkmalgeschützten Gemäuern und moderner Architektur. Bemerkenswert ist das Raumkonzept: Die Zimmer sind alle individuell eingerichtet, wodurch jedes einen persönlichen Charakter erhält. Einige Bäder sind zudem offen gestaltet – Waschtisch und Badewanne sind direkt in den Raum integriert. Optisch wirkt das Zimmer dadurch heller und großzügiger. Einzig das Dusch-WC ist räumlich getrennt. Mit der Kombination aus Toilette und Bidet bietet das Hotel seinen Gästen einen ganz besonderen Komfort.

Das Areal des heutigen Hotels Höll am Main hat historische Wurzeln: Bereits 1836 entstand hier eine Weinstube, wenige Jahre später kam ein Gasthaus hinzu. 1969 wurden ein Restaurant und eine Terrasse angebaut. Das letzte Gebäude, das sogenannte „Arthaus“ im Innenhof, das ebenfalls als Gasthaus diente, stammt aus dem Jahr 1991. 2014 erwarb die Rüsselsheimer Familie Höll das Anwesen und baute die vier Gebäude zu einem Boutique-Hotel mit 19 großzügig bemessenen Zimmern und Appartements aus. Ein hoteleigenes Restaurant, der Spa- und Fitnessbereich, der Weinkeller mit Erzeugnissen aus familieneigenen Weinbergen sowie eine neue Dachterrasse ergänzen das Angebot für die Gäste.

Symbiose aus Alt und Neu

Der Wunsch der Bauherren war, die alten Strukturen mit neuen, modernen Elementen zu kombinieren, so dass sie miteinander harmonieren. Diese Symbiose sollte sich wie ein roter Faden durch das ganze Hotelareal ziehen – eine Herausforderung für Architektin Heike Eberts-Schad. Die beiden denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurden so saniert, dass die historische Bausubstanz mit Steinfassaden und Fachwerkelementen erhalten blieb. Gleichzeitig mussten hohe Anforderungen, unter anderem an den Schall- und Brandschutz, erfüllt werden. Heike Eberts-Schad erklärt: „Wir haben die alten Gebäude teilweise bis auf die Grundmauern entkernt und die oftmals unterschiedlichen Deckenhöhen angeglichen. Die Fachwerkwände wurden zusätzlich gedämmt und vermauert und die Neigung der Dächer aufeinander abgestimmt – die Statik ist jetzt auf Neubau-Standard. Trotzdem ist es uns gelungen, den Charme des Altbaus zu erhalten.“

Ein Verbindungstrakt, in dem Aufzug, Treppenhaus und Restaurantküche untergebracht sind, wurde bei der Renovierung zwischen den beiden ältesten Gebäuden hinzugefügt. „So brauchen die Gäste das Haus nicht zu verlassen, um zum Frühstücksraum, ins Restaurant oder in den Spabereich zu gelangen“, meint die Architektin. Hinzu kam die Isolierung gegen den Außenlärm: Da das Hotel in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens liegt, sind jetzt alle Fenster vierfach verglast. Für Entspannung sorgt auch die neue Skybar auf dem Haupthaus. Von hier haben Gäste einen 360°-Ausblick über den Main und die Höhen des Taunus und können diesen bei einem Drink genießen.

Jedes Zimmer ein Unikat

Wie wichtig Komfort und Wohlfühlcharakter im Hotel sind, weiß Familie Höll aus eigener Erfahrung: „Unsere Familie war in den vergangenen Jahren beruflich häufig unterwegs und hat viel Zeit in Hotels auf der ganzen Welt verbracht. Auf diesen Reisen haben wir neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, die in die Gestaltung unserer Zimmer eingeflossen sind“, meint Eigentümerin Gabriela Höll. Viele Standardzimmer, Suiten und Apartments haben daher kein abgetrenntes Bad, Hotel- und Badezimmer sind eins: In einem Zimmer steht der Waschtisch auf einer Vorwand mit Klinkerverkleidung direkt neben dem Bett. In einem anderen ist eine freistehende Badewanne in den Raum integriert. Lediglich der Boden aus Flusskieseln sowie eine halbhohe Vorwand grenzen diesen Bereich vom Rest des Zimmers ab. Gäste profitieren so von helleren und großzügigeren Räumen. Nur die Toilette ist immer vom Schlaf- und Wohnraum getrennt.

Im „Arthaus“ realisierte Familie Höll ein besonderes Konzept: Acht Rüsselheimer Künstler übernahmen die Patenschaft für je ein Zimmer und gestalteten es nach ihren Vorstellungen: So sind in einem Zimmer die Lampenschirme mit Kunstmotiven bedruckt, in einem anderen die Wandtapeten und Vorhänge, in einem dritten hängen die Kunstwerke klassisch gerahmt an der Wand. Jedes Zimmer erhält dadurch seinen ganz eigenen Charakter.

Neben der individuellen Raumgestaltung nimmt auch der Bereich Smart Home im Hotel Höll am Main einen hohen Stellenwert ein: „Bei uns kann jeder Gast unter anderem Klimaanlage, Vorhänge und Licht selbst steuern. Ein besonderer Service: Über den Fernseher im Zimmer kann jeder live einen Blick in die Küche werfen und zusehen, wie das Essen zubereitet wird. Das regt schon mal den Appetit an“, schmunzelt Gabriela Höll.

Schlichte Eleganz im Bad

Nicht alle Hotelzimmer sind offen gestaltet – einige haben auch ein gewöhnliches Badezimmer mit WC und bodenebener Dusche. Das Dusch-WC „Geberit AquaClean Sela“ ist in allen Zimmern eingebaut. Es verbindet die Funktionen von WC und Bidet und gehöre, so Gabriela Höll, in einem Businesshotel mit internationalen Gästen zur Standardausstattung. „Viele Besucher sind überrascht von dem Dusch-WC und lernen es bei uns erst kennen. Besonders Reisende aus dem Orient oder Asien, für die die Reinigung mit Wasser beim Toilettengang alltäglich ist, sind positiv angetan. Unsere Familie kennt diese Art der Intimreinigung von zahlreichen Reisen. Daher war es für uns ganz selbstverständlich, auch unseren Gästen diesen Komfort zu bieten.“

Den Duschbereich im Hotelbad dominieren fugenlose italienische Fliesenplatten, die vom Boden bis zur Decke reichen. Auch der Marmorboden konnte dank Duschelement mit Wandablauf von Geberit (www.geberit.de) unterbrechungsfrei gestaltet werden. Das Wasser verschwindet ganz einfach in der Vorwand hinter einer schmalen Leiste aus gebürstetem Edelstahl.

Spannend ist die Vielfalt

Mit der Sanierung des Areals hat sich Familie Höll einen Traum verwirklicht und außergewöhnliche Ideen umgesetzt: Es sind die vielfältigen Details und die individuell und hochwertig gestalteten Zimmer, die den Aufenthalt im Boutique-Hotel für die Gäste unvergesslich machen. Architektin Heike Eberts-Schad ist es nicht nur gelungen, den Charme der denkmalgeschützten Gemäuer zu erhalten, sondern die Zimmer zeitgleich mit modernster Technik und größtmöglichem Komfort auszustatten.

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